Lagergemeinschaft Buchenwald verurteilt politischen Vandalismus

erstellt von Lagergemeinschaft Buchenwald-Dora/ Freundeskreis e.V. — zuletzt geändert 2022-07-21T08:39:24+01:00
Mit Empörung und Betroffenheit haben wir erfahren, dass diese Woche auf dem Ettersberg in Weimar Gedenkbäume zur Erinnerung an Häftlinge des KZ Buchenwald zum wiederholten Mal gezielt Opfer von politischem Vandalismus geworden sind.

Erst vor wenigen Monaten wurden diese Erinnerungszeichen in der Nähe des Obelisken gepflanzt. Sie erinnern an die deutschen Kommunisten Emil Carlebach, Otto Kipp, Erich Loch, Reinhold Lochmann und August Stötzel, den französischen Flugzeugkonstrukteur und Unternehmer Marcel Dassault sowie an die 1600 Kinder und Jugendlichen, die ihre Haft und das Konzentrationslager Buchenwald nicht überlebten.

Diese Schändung ist eine doppelte Diskriminierung: Erstens die öffentliche Schädigung der Erinnerung an ehemalige Häftlinge des KZ, meist initiiert von Familienangehörigen, Freunden der Verstorbenen oder politischen Weggefährten, wie der LAG Buchenwald-Dora, zweitens ein Angriff auf die „Lebenshilfe", die als Integrationsprojekt seit vielen Jahren die gesellschaftliche Verantwortung für diese Bäume der Erinnerung übernommen hat.

Wir erwarten von der zivilgesellschaftlichen Öffentlichkeit in Weimar und Umgebung, nicht nur diesen Vandalismus zu verurteilen, sondern auch Initiativen zu ergreifen, diese Erinnerungszeichen wieder herzustellen. Geschichtsvergessenheit und rechter politischer Vandalismus dürfen nicht das gesellschaftliche Klima prägen.

Pressemitteilung 21.07.2022