KZ Adlerwerke: "Kein Name soll fehlen"
Spendenaufruf für die Aktualisierung des Gemeinschaftsgrabs für die Opfer des KZ „Katzbach" auf dem Hauptfriedhof
Neben dem Geschichtsort Adlerwerke ist ein wichtiger Ort des Gedenkens an die Opfer des KZ „Katzbach" das Gemeinschaftsgrab auf dem Frankfurter Hauptfriedhof. 1972 ließ das hessische Innenministerium die Grabstätte mit Steinplatten einfassen, auf denen 528 Namen der in Frankfurt ermordeten KZ-Häftlinge eingraviert sind. Das Grab ist eines der größten Gemeinschaftsgräber von Teilnehmern am Warschauer Aufstand 1944 außerhalb Polens, wenngleich hier auch einige Häftlinge aus anderen Ländern begraben sind.
Im März 2022 wurde vom Verein LAGG (Leben und Arbeiten in Gallus und Griesheim) eine Gedenkaktion am Main organisiert. Mehr als 1616 Menschen kamen dort zusammen mit einem selbst gemalten Schild, auf dem sie jeweils den Namen eines der 1616 Häftlinge des Konzentrationslagers in den Adlerwerken trugen.
Die Grundlage für die Vergabe der Namen und einiger weiterer Daten war die vollständige Liste der KZ-Häftlinge von Dr. Andrea Rudorff vom Fritz-Bauer-Institut und ihrer neuen Forschungen zu dem Konzentrationslager.
In dem Zusammenhang stellte sich heraus, dass 15 Häftlinge, die bereits in Frankfurt ermordet wurden, nicht auf den Platten um das Gemeinschaftsgrab der KZ-Häftlinge genannt sind. Eigene Recherchen vor Ort ergaben außerdem, dass auf den Grabplatten einige Namen doppelt und viele falsch geschrieben waren. Da die Namen auf den Grabplatten nicht alphabetisch sortiert und zudem schon recht verwittert sind, ist es schwierig, den Namen eines Angehörigen oder Bekannten unter den Namen zu finden.
„Diese Fehler auf den Grabplatten sind mit den heutigen Kenntnissen nicht mehr hinnehmbar", meint Ulla Diekmann (LAGG e.V.), „es wird Zeit, dass wir allen Opfern ein würdiges Andenken schaffen. Deshalb wollen wir eine neue Stele aufstellen lassen."
In einer Kooperation von Geschichtsort Adlerwerke: Fabrik, Zwangsarbeit, Konzentrationslager; Förderverein für die Errichtung einer Gedenk- und Bildungsstätte KZ-Katzbach in den Adlerwerken und zur Zwangsarbeit in Frankfurt am Main; Gallus Theater und LAGG rufen wir zu Spenden für eine neue Gedenkstele neben dem Grab mit allen Namen der 527 in dem Frankfurter KZ ermordeten Menschen auf. Das Spendenziel liegt bei 17.000 Euro, so viel wird die Stele etwa kosten. „Bis Ende des Jahres möchten wir das Ziel erreichen, um im März 2025, dem 80. Jahrestag der Auflösung des KZs und des Todesmarsches von Frankfurt nach Hünfeld die Stele einweihen zu können", wünscht sich Ulla Diekmann.
Bitte nutzen Sie für Ihre Spende das Spendenkonto beim „Förderverein für die Errichtung einer Gedenk- und Bildungsstätte KZ-Katzbach in den Adlerwerken und zur Zwangsarbeit in Frankfurt am Main":
Stichwort „Gedenkstele"
IBAN: DE09 5005 0201 0200 6147 97
BIC: HELADEF1822 (Frankfurter Sparkasse)
Der Verein ist gemeinnützig.
Pressemitteilung 18.7.2024