Konferenz „Genozide im Nahen Osten und Perspektiven für eine Aussöhnung"

erstellt von Städtefreundschaft Frankfurt-Kobane e. V. — zuletzt geändert 2018-04-09T12:25:42+01:00
Das Netzwerk kurdischer AkademikerInnen lädt zusammen mit dem Kooperationspartner Heinrich Böll Stiftung Hessen zu einer Expertenkonferenz mit dem Titel „Genozide im Nahen Osten und Perspektiven für eine Aussöhnung" ein.

Unterstützt wird sie von der Sebastian Cobler Stiftung für Bürgerrechte, dem Kurdischen Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit Civaka Azad und dem Verein Städtefreundschaft Frankfurt-Kobane.

Wann: Samstag, 14. April, 13.00 - 18.00 Uhr
Wo: Saalbau Bockenheim
Schwälmerstr. 28
60486 Frankfurt

 

2018 – 103 Jahre nach dem Genozid an den Armeniern und 80 Jahre nach dem Genozid in Dersim – ist, insbesondere in der Türkei, noch immer keine umfassende Debatte über diese Verbrechen möglich. Als Resultat dieser mangelnden Aufarbeitung ist der Nahe Osten weiterhin Schauplatz ethnisch und konfessionell konnotierter kriegerischer Handlungen. Der Genozid an den Eziden ist das jüngste Beispiel hierfür. 

Der kritische Umgang mit der Geschichte ist jedoch unabdingbar sowohl für die Befriedung der Region, als auch die Entstehung einer demokratischen politischen Kultur.

Die demokratische Autonomie ist die Perspektive der kurdischen Seite für die Region, welche ihren Ausdruck in den autonomen Regionalverwaltungen in Rojava/Nordsyrien, in denen die verschiedenen Ethnien und Glaubensgemeinschaften gleichermaßen vertreten sind, und den Kommunalverwaltungen der DBP in Nordkurdistan/Türkei, zumindest vor ihrer Besetzung durch vom Innenministerium bestimmte Zwangsverwalter, findet.

Mit der Konferenz sollen die Genozide in der Region in ihrem historischen Kontext sowie ihre Auswirkungen aufgearbeitet und demokratische Perspektiven für den Nahen Osten vorgestellt werden. 

FORUM 1 „Von der Geschichte zur Gegenwart: Genozide im Nahen Osten“

  • Prof. Dr. Mihran Dabag (Historiker, Ruhr-Universität Bochum): Der Genozid an den Armeniern - Leugnung vs. Aufarbeitung
  • Mehmet Bayrak (Historiker, Deutschland): Das Dersim Genozid – ein weiteres Beispiel für Völkermord in Kurdistan
  • Prof. Dr. Ian Ilhan Kizilhan (Psychologe, Duale Hochschule Baden-Württemberg): Die Eziden – das Genozid des 21. Jahrhunderts
  • Moderation: Ismail Küpeli (Politikwissenschaftler, Ruhruniversität Bochum)


FORUM 2 „Von der Gegenwart zur Zukunft: Demokratische Modelle für den Nahen Osten Osten“

  • Michael Knapp (Historiker, Berlin): Das Modell von Rojava – eine demokratische Option für den Nahen Osten
  • Leyla Imret (abgesetzte Co-Bürgermeisterin von Cizre, Türkei): Basisdemokratische Perspektiven via Kommunalverwaltungen
  • Moderation: Dersim Dagdeviren (Ärztin, Vorsitzende von Kurd-Akad, Dortmund)


ABSCHLUSSDISKUSSION

„Geschichte aufarbeiten und Zukunft generieren – Perspektiven für den Nahen Osten“
Moderation: Cihan Ünlübayir (Sozialarbeiter, Kurd-Akad, Frankfurt a.M.)

Städtefreundschaft Frankfurt-Kobane e. V., Pressemitteilung, Frankfurt am Main, 08.04.2018