Klimastreik Frankfurt: Jugend ohne Perspektive? – Zukunft statt Klimakrise!
Die Demonstration ist Teil des Globalen Klimastreiks am 11. April 2025 und beginnt mit einer Auftaktkundgebung um 15 Uhr am Römer. Anschließend zieht der Demontrationszug an den Parteibüros von SPD und CDU vorbei zum Merianplatz, wo Küfa (Küche für alle) vom Kollektiv „Food thats left“ bereit gestellt wird.
Die Demonstration geht vor allem auf die aktuellen Koalitionsverhandlungen ein: „Wir müssen uns bereit machen auf 4 Jahre mit einem Kanzler Merz, der sich nicht im Geringsten für die Bedürfnisse junger Menschen interessiert“ so Johanna Sommer von Fridays for Future Frankfurt. „Aber wir haben ein Recht auf Zukunft, und das heißt, dass wir weiter unsere Lebensgrundlagen gegen fossile Politik verteidigen und uns nicht zur Waffe zwingen lassen!“
Das Sondierungspapier der neuen Regierung weist massive Lücken in der Klimapolitik auf. Fossile Subventionen wie die Pendlerpauschale oder der Agrardiesel sollen erhöht, der „Automobilstandort Deutschland“ gestärkt und fossiles Gas mit ganzen 20GW ausgebaut werden. Pläne zum Ausbau von erneuerbarer Energien und ÖPNV bleiben jedoch unklar und Konzepte für Wärmewende, Katastrophenhilfe oder internationale Verantwortungsübernahme für die verursachten Klimaschäden werden erst gar nicht erwähnt. „Und nicht nur fürs Klima ist die fossile Gasstrategie der neuen Regierung höchst problematisch: wir machen unsere Energiesicherheit auch abhängig davon, Trumps Gas zu importieren anstatt auf Erneuerbare zu setzen!“ erklärt Zoe Klein von Fridays for Future Frankfurt.
Auch die Sozialpolitik der neuen Koalition lässt zu wünschen übrig. So steht im Sondierungspapier, man wolle gegen „großangelegten Sozialleistungsmissbrauch“ vorgehen und Sozialleistungen kürzen. „Am Existenzminimum rumzukürzen während Millionen von Kindern in diesem Land in Armut leben, ist unmenschlich! Wann fängt die Politik endlich an mal Superreiche vernünftig zu besteuern statt gegen Arbeitslose zu hetzen?“ empört sich Lukas Hopp von Fridays for Future Frankfurt.
„Auch die Verschärfungen in der Migrationspolitik sind erschreckend!“ ergänzt Johanna Sommer. „Da sollen Asylsuchende an den EU-Außengrenzen abgewiesen werden, Familiennachzug wird verhindert, Abschiebehaft erweitert, und nicht mal mehr einen Anspruch auf Rechtsbeistand sollen Menschen bei Abschiebungen haben! Diese Entwicklungen dürfen wir nicht zulassen!“
Fridays For Future Frankfurt lehnt entschieden die Wiedereinführung einer Wehrpflicht ab. Viele junge Menschen machen sich große Sorgen über eine mögliche Musterung zum Militärdienst. Die Versendung von Fragebögen zum Militärdienst an Achtzehnjährige ist ein erster Schritt zurück zur Normalisierung des Wehrdienst. „Wir wollen nicht zum Dienst an der Waffe ausgebildet werden um dann später in den Krieg geschickt zu werden. Nach mehreren Jahren Corona-Krise, unter der die junge Generation besonders gelitten hat, braucht es Entlastung und Unterstützung der Jugend und keinen neuen Druck zum Militärdienst“, so Zoe Klein.
Pressemitteilung 7.4.2025