Keine Rodung des Fechenheimer Waldes für die A66 - keinen Meter Autobahn mehr in Zeiten der Klimakrise

erstellt von Wald statt Asphalt-Bündnis — zuletzt geändert 2022-11-14T15:43:56+01:00
Kundgebung zum Besuch des Bundesverkehrsministers Wissing bei der 70-Jahr-Feier des Deutschen Wetterdienstes in Offenbach: Das Wald statt Asphalt Bündnis und die Kampagne Fecher bleibt - keine A66! kritisierten scharf die Planungen der Ampel, in Zeiten der Klimakrise weiterhin den Bau und Ausbau von Autobahnen im Rahmen des Bundesverkehrswegplan 2030 weiter voran zu treiben.

Sie forderten insbesondere Planungen für die Rodung von intakten Wäldern - wie im Fall des Fechenheimer Waldes für die Verlängerung der A66/Riederwaldtunnel - umgehend zu stoppen. Bei der Kundgebung mit 40 Teilnehmer:innen setzen sie sich für ein Rodungsmoratorium für den besonders biodiversen Wald im Frankfurter Osten ein.

Harry Unger von Wald statt Asphalt erklärte: "Mit der Kundgebung machen wir klar: Eine Zerstörung des Fechenheimer Waldes für den Bau der A66 wird nicht ohne massive Proteste ablaufen. Unsere Vorbereitungen im Wald für den Tag X an dem die Kettensägen kommen laufen auf Hochtouren. In Zeiten der Klimakrise haben wir keine Wahl, als selbst mit unseren Körpern die Rodungen zu verhindern. Ein Rechtsgutachten des BUND vom Oktober 2021 zeigt auf, dass der Bundesverkehrswegeplan 2030 verfassungswidrig ist, weil Klimaschutz nicht berücksichtigt wird. Genau das ist unser Maßstab. Die Ampel in Berlin muss den Bundesverkehrswegeplan 2030 sofort aussetzen."

Bei der Aktion wurde ein großes Transparent mit Hilfe von Kletterer:innen mit der Aufschrift "Fecher bleibt!" über den Haupteingang zum Deutschen Wetterdienst gespannt. Ein Aktivist erzeugte mit einer Kettensäge und Volker-Wissing-Maske kreischende Geräusche.

Unger weiter: "Angesichts der Dramatik der Klimakrise ist es untragbar, dass Verkehrsminister Wissing eine Autobahnverlängerung nach Plänen von Anfang der 1970er Jahre auf Kosten des besonders biodiversen Fechenheimer Waldes durchsetzen möchte. Die  bisherigen Klimaschutzpläne von Wissing sind ein Debakel. Beim Autobahnbau brauchen wir deshalb eine sofortige Notbremsung. In diesem Winter noch Bäume für eine vorgestrige Verkehrsplanung zu roden, wäre ein Offenbarungseid für die Ampel-Koalition in Berlin. Zum Glück gibt es in der Frankfurter Stadtgesellschaft immer mehr Stimmen, die sich gegen den Neu- und Ausbau von Autobahnen wenden und sich für eine sofortige Mobilitätswende einsetzen."

Die Waldbesetzung im Fechenheimer Wald begann am 23.09.2021 und konnte die Rodung des Waldes in der Saison 2021/2022 verhindern. Die Autobahn GmbH beabsichtigt jedoch die Rodung in dieser Saison bis spätestens 28.2.2023 nachzuholen und mit dem Bau der A66/Riederwaldtunnel zu beginnen.

Über Wald statt Asphalt:
Das Bündnis Wald statt Asphalt wurde 2020 während der Proteste gegen den Ausbau der A49 durch den Dannenröder Wald gegründet. Heute unterstützt und vernetzt Wald statt Asphalt vielfältige Proteste, die sich der Zerstörung von Wäldern, Mooren und anderen Naturflächen durch Autobahnen und weiteren unzeitgemäße Bauvorhaben aktiv entgegenstellen. Darunter auch die Waldbesetzung „Fecher bleibt!“ im bedrohten Fechenheimer Wald.

Pressemitteilung 14.11.2022