"Ich lass Dich beten, lass Du mich tanzen!" - Zum Hasenfest protestieren säkulare Organisationen gegen Kirchenprivilegien bundesweit – jetzt auch in Frankfurt
"Ich lass Dich beten, lass Du mich tanzen!" lautet das Motto der Aktion "Hasenfest 2013", die für Gründonnerstag, den 28. März 2013, zum kollektiven Kirchenaustritt auffordert. An der Konstablerwache in Frankfurt informiert das Hasenfest-Bündnis – "und unterstützt die ersten zehn Austrittswilligen mit einem Gutschein über 25,- Euro für die Gerichtsgebühr", so Martin Wagner, Sprecher des Landesverbands Hessen des Internationalen Bunds der Konfessionslosen und Atheisten (IBKA). Ein großer rosa Hase an der Konstablerwache weist Austrittswilligen und Interessierten den Weg zum schräg gegenüber liegenden Gericht.
Erstmals in Frankfurt, bundesweit zum dritten Mal in jetzt 13 Städten protestiert die säkulare und humanistische Szene gegen die intolerante Feiertagsgesetzgebung, die sämtliche Tanz-, Sport- und Unterhaltungsveranstaltungen an sogenannten "stillen Feiertagen" verbietet – nicht nur der gläubigen, sondern auch aller Menschen, die mit den christlichen Ritualen nicht zu tun haben (wollen). "Ich lass Dich beten, lass Du mich tanzen" wirbt für echte Toleranz: nicht nur für die Gläubigen, sondern genauso für die gottlos Glücklichen.
Organisiert wird der kollektive Kirchenaustritt vom Internationalen Bund der Konfessionslosen und Atheisten (IBKA) Landesverband Hessen, der Giordano Bruno Stiftung (gbs) Regionalgruppe Rhein-Main, den Laizistischen Sozis Hessen, dem Landesverband Hessen der Partei Die PARTEI sowie der Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters, Sektion Rhein-Main.
Der Kabarettist Vince Ebert hat extra für die Aktion "Hasenfest 2013" ein Buch signiert - das es zu gewinnen gibt. Vielfältige Informationen verschiedener säkularer und humanistischer Organisationen geben Passanten einen guten Überblick. "Missionieren wollen wir niemanden. Es geht uns darum, über die ungerechtfertigten Privilegien der Kirchen aufzuklären und gegen diese Ungleichheit zu protestieren", so Martin Wagner, Sprecher des IBKA-Landesverbands Hessen.
"Mit dem Tanzverbot werden religionsfreie Menschen unzulässig in ihren Grundrechten eingeschränkt", findet Peter Menne, Sprecher der gbs-Regionalgruppe Rhein-Main, und fordert: "Angesichts der Tatsache, dass über ein Dritel der deutschen Bevölkerung konfessionsfrei lebt, ist es höchste Zeit, diese antiquierte Regelung unserer heutigen pluralistischen Gesellschaft anzupassen."
Mit der Austrittsaktion will das Hasenfest-Bündnis auch dem Vorurteil begegnen, dass Menschen, die aus der Kirche ausgetreten sind, sich unsozial verhalten. "Tatsächlich werden nur rund zehn Prozent der Kirchensteuer für 'gute Zwecke' verwendet, der Rest dient der kircheninternen Finanzierung", erläutert Franziska Böhm, Sprecherin der Laizistischen Sozis Hessen, "Wer also aus der Kirche austritt und die Hälfte der gesparten Kirchensteuer für soziale Zwecke spendet, hat nicht nur selbst mehr Geld in der Tasche, sondern tut auch mehr Gutes, als wenn er in der Kirche bleibt."
Hasenfest 2013 in Frankfurt
"Ich lass Dich beten – lass Du mich tanzen"
Gründonnerstag, 10-12 Uhr an der Konstablerwache, Nähe C & A
Das Frankfurter Hasenfest-Bündnis besteht aus:
Internationaler Bund der Konfessionslosen und Atheisten (IBKA), Landesverband Hessen,
Giordano-Bruno-Stiftung (GBS), Regionalgruppe Rhein-Main – Säkulare Humanisten,
Laizistische Sozis Gesprächskreis Hessen,
Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters Sektion Rhein-Main Frankfurt,
Die PARTEI Landesverband Hessen.
Mehr Informationen unter http://www.hasenfest.org