Hilfe von unten als Antwort auf das Versagen von oben

erstellt von medico international — zuletzt geändert 2023-03-03T10:01:32+01:00
Das Versagen nach der Erdbebenkatastrophe in Syrien und Türkei ist eklatant. In Syrien kam internationale Hilfe tagelang nicht an. Die Menschen in Idlib oder Aleppo waren auf sich alleine gestellt.

In den betroffenen kurdischen Gebieten in der Türkei war der staatliche Katastrophenschutz an vielen Orten lange nicht präsent. Stattdessen formierten sich in der Not selbstorganisierte Krisenstäbe und Hilfszentren – auch mit medico-Unterstützung. medico-Kollegin Anita Starosta war in der Erdbebenregion und beschreibt eindrücklich, was die unmittelbare Selbsthilfe der vor allem kurdischen Zilvigesellschaft in der Katastrophe leistete. Und sie berichtet, wie diese Hilfe von den türkischen Behörden behindert und kriminalisiert wird.

Unsere Partner:innen des Kurdischen Roten Halbmonds im Norden Syriens mussten sich gegen die korrupten Grenzbehörden des Assad-Regimes durchsetzen, um Hilfe in der Region Aleppo zu leisten, erklärt Fee Baumann im Interview. Auch in der Region Idlib, in der Millionen syrische Binnenflüchtlinge seit Jahren unter widrigsten Bedingungen leben, ist Hilfe umkämpft. Unsere lokalen Partner:innen tun ihr möglichstes, um in den Camps zu helfen

Die Hilfe muss alle erreichen – überall! Das forderten auch dutzende Filmschaffende auf der Berlinale. Unter anderem Fatih Akin, KIda Khodr Ramadan und Numan Acar schlossen sich der Initiative von medico und Mitosfilm an. Sie nutzten die Aufmerksamkeit des Filmfestivals für Forderungen an die Regierungen der Länder in der Region und bitten um Spenden für die Hilfe der medico-Partnerorganisationen.   

Stellvertretend für das medico-Team und unsere Partner:innen möchte ich mich an dieser Stelle ganz herzlich bedanken für die große Unterstützung, die wir zurzeit erfahren. Die Toten Hosen, solidarische Initiativen in vielen Städten, Borussia Dortmund, Konzertveranstalter:innen und viele Menschen, die ihre Reichweite in den sozialen Medien nutzen oder an Infoständen in der Fußgängerzone Spenden sammeln. Vielen, vielen Dank!

Wir haben Flyer und Plakate erstellt, mit denen auch Sie Informationen über unsere Hilfe in den betroffenen Gebieten in der Türkei und in Syrien verbreiten und diese unterstützen können. Wir freuen uns über Ihre Bestellung.

medico-Newsletter 02.03.2023