Gemüse statt Beton – Klima und Böden schützen

erstellt von Initiative PLANTARIUM statt Parkstadt II — zuletzt geändert 2021-08-11T18:42:56+01:00
Petition der Initiative Plantarium gegen Versiegelung zwischen Unterliederbach und Zeilsheim

Mit der Klimakrise droht unseren Städten Überhitzung und Überschwemmung, auch vorangetrieben durch immer neue Baugebiete und irreversible Versiegelung landwirtschaftlich wertvoller Böden.

Unsere Initiative wendet sich

  • gegen die weitere Bebauung eines Kaltluftentstehungsgebietes im Frankfurter Westen zwischen Unterliederbach und Zeilsheim (Baugebiet 926).
  • gegen die unwiederbringliche Zerstörung der dortigen fruchtbaren Ackerflächen.

Als notwendige Schritte in Richtung einer sozial-ökologischen Stadtentwicklung Frankfurts betrachten wir:

Überhitzung reduzieren: Die letzten Sommer haben gezeigt, wie wichtig unbebaute Flächen als Kaltluft-Entstehungsgebiete für das Stadtklima und damit für die Gesundheit der Menschen sind. 

Wertvolle Böden erhalten: Die noch wenigen verfügbaren landwirtschaftlichen Acker im Frankfurter Stadtgebiet sind gezielt und verstärkt für die Nahversorgung zu nutzen.
Diese für immer zu zerstören wäre unverantwortlich – auch in Hinblick auf die kommenden Generationen.

Versiegelung stoppen: Starkregen überlastet schon heute das Kanalsystem – die Keller laufen voll! Eine weitere Versiegelung würde zu einer unerträglichen Verschärfung der Situation führen.
Zudem ist der Grünflächenanteil in Zeilsheim und Unterliederbach bereits heute viel zu gering.

Gesundheitsrisiken vermeiden: Eine Wohnbebauung in unmittelbarer Nähe zum Industriepark Höchst widerspricht der Seveso III Richtlinie. Durch eine weitere Bebauung werden Einwohner*innen einem Gesundheitsrisiko bei relevanten Störfällen ausgesetzt.

Verkehrs-Chaos abwenden: Die Bevölkerung in Unterliederbach wird immer höheren Verkehrsbelastungen ausgesetzt (Planung eines Bildungscampus)
Ein weiteres Baugebiet mit ca. 1.000 Wohneinheiten und entsprechendem Verkehr wäre daher unzumutbar.

Unsere Vision – Plantarium

Wir wollen die gesamten 120 Hektar zwischen Unterliederbach und Zeilsheim als Offenland erhalten. Das Gebiet soll im Sinne der Bürger*innen Frankfurts so entwickelt werden, dass es das Stadtklima, die Biodiversität und die Nahversorgung mit landwirtschaftlichen Produkten verbessert.

Dies soll in Kombination mit dem Ökolandbau, der Direktvermarktung und neuer Erzeuger-Verbraucher-Konzepte wie Saisongärten oder Solidarische Landwirtschaft geschehen.

So schaffen wir Identifikation mit der Region, erhöhen die Wertschätzung für Lebensmittel und fördern das Verständnis für die Landwirtschaft.

Die Klimakrise ist global, wir sollten für alle Frankfurter*innen das Potential dieses Gebietes nicht unwiederbringlich zerstören.

Von der Stadtregierung fordern wir konkret:

Neue Bedarfsermittlung: Die Stadt Frankfurt muss umgehend neue Studien zur Bevölkerungsentwicklung und Bedarfsermittlung von Wohnraum beauftragen. Die bisherigen Prognosen dürften angesichts der verstärkten Umstellung auf Homeoffice-Arbeitsplätze und der Tatsache, dass in der zweiten Jahreshälfte 2020 (Bürgeramt Frankfurt, Statistik aktuell 7/21) kein Anstieg der Einwohnerzahl zu verzeichnen war, als überholt gelten. Ohne aktuelle und realistische Planungsgrundlagen dürfen weitere großflächige Baugebiete in der Planung und Umsetzung nicht vorangetrieben werden.

Umnutzung von Gewerberäumen: Die Stadt Frankfurt darf das im Baugesetzbuch definierte Ziel „Innenentwicklung vor Außenentwicklung“ nicht missachten. Prioritär müssen sein: Eine Bebauung muss sich auf bereits vorhandene Siedlungsbereiche konzentrieren, und zwar durch Umnutzungen von Gewerberäumen, Geschossaufstockung, Baulückenschluss sowie die Reduzierung des Leerstands von Wohnungen.

Flächenfraß endlich stoppen:Die Stadt Frankfurt muss das Ziel der Nationalen Nachhaltigkeitsstrategie unterstützen und die Versiegelung von Böden stoppen. Bereits 2002 wurde in der Nachhaltigkeitsstrategie deshalb das Ziel formuliert: Bis 2020 sollen nur noch maximal 30 Hektar jeden Tag durch Siedlungs- und Verkehrsflächen neu versiegelt werden. Doch heute ist Deutschland von diesem Ziel immer noch sehr weit entfernt. Denn der tägliche Flächenverbrauch ist zurzeit etwa doppelt so hoch und liegt bei gut 60 Hektar pro Tag. 

Wir wollen das Gebiet zum PLANTARIUM entwickeln. Unterstützen Sie uns dabei.

Petition: https://www.change.org/p/peter-feldmann-gem%C3%BCse-statt-beton-klima-und-b%C3%B6den-sch%C3%BCtzen?utm_source=share_petition&utm_medium=custom_url&recruited_by_id=d059945c-849a-41e8-9d99-fa850f9102af

Webseite: Initiative Plantarium