Gedenkstein für die ermordeten KZ-Häftlinge in den Adlerwerken
Überlebende des KZs in den Adlerwerken bei der Gedenkfeier 1997

Gedenkstein für die ermordeten KZ-Häftlinge in den Adlerwerken

Verantwortliche werden benannt

Am 13. März 2020 wurde der ergänzte Gedenkstein des LAGG e.V. auf dem Hauptfriedhof (Hauptfriedhof Gewann E 0157) für die ehemaligen Häftlingen des Konzentrationslagers in den Adlerwerken neu gesetzt.

23 Jahre nach der Einweihung des Gedenksteins in Anwesenheit von sieben Überlebenden des KZs darf der Verein LAGG die bisher untersagte Zeile „unter Mitverantwortung der Aktionäre und der Dresdner Bank“ nun einfügen, soll dabei allerdings auf alle Verantwortlichen hinweisen. Dem sind wir gern nachgekommen.

Mit der ergänzten Zeile heißt der Text jetzt:

Zum Gedenken
Hier ruhen 528 Menschen.
Sie starben zwischen August 1944 und März 1945 in den ADLER-WERKEN in Frankfurt am Main. Sie wurden durch Arbeit, Zwangsarbeit, vernichtet.
Sie verhungerten, starben an Entkräftung, an unbehandelten Krankheiten, wurden zu Tode geprügelt.
Sie starben mitten in Frankfurt,
unter Verantwortung von SS, Geschäftsleitung, Dresdner Bank und Stadt.

Die ADLER-WERKE waren eine Außenstelle des Konzentrationslagers Natzweiler.
Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch. Bert Brecht.

Wir sind froh, dass zum 75. Jahrestag des Todesmarsches aus diesem grauenvollen KZ mitten in Frankfurt, Verantwortlichkeit klar benannt werden kann. Das sind wir den Toten in dieser Grabstätte schuldig. Damit gedenken wir auch jener Toten, die nicht ihre letzte Ruhe auf dem Hauptfriedhof gefunden haben. Von den etwa 1616 Häftlingen, die von August 1944 bis März 1945 in dieses Konzentrationslager gezwungen wurden, haben vermutlich nicht mehr als 140 Menschen überlebt.

Die für den 24. März geplante Kundgebung zum 75. Jahrestag des Todesmarsches aus dem KZ kann leider nicht stattfinden. Sie wird auf den 76. Jahrestag verschoben.

Ausführliche Infos: https://kz-adlerwerke.de/

LAGG - Leben und Arbeiten in Gallus und Griesheim