Für den Erhalt der Gedenkstätte Theresienstadt

Appell an die Bundesregierung: Verantwortung wahrnehmen – Geld für den Erhalt der historischen Gebäude Theresienstadts zur Verfügung stellen

 Mit einem dringenden Appell wenden sich Edith Erbrich – eine Überlebende des Ghettos von Theresienstadt – und der Studienkreis Deutscher Widerstand 1933-1945 e.V. an die Bundesregierung, durch die Schaffung eines Erhaltungsfonds dafür zu sorgen, dass die historischen Gebäude in Theresienstadt vor dem Verfall gerettet werden können.

Edith Erbrich wurde am noch 14.2.1945 als siebenjähriges Kind mit Vater und Schwester von der Großmarkthalle in Frankfurt nach Theresienstadt deportiert. Alle drei haben überlebt – was 35.000 anderen Menschen, darunter auch Ediths Großvater nicht vergönnt war. Heute wirkt Edith Erbrich als Zeitzeugin in Veranstaltungen und Schulen mit und begleitet auch Gruppen nach Theresienstadt. „Die Gedenkstätte und die historischen Gebäude der Stadt Terezin müssen als Erinnerung an die Verfolgungs- und Vernichtungspolitik der Nazis bewahrt werden, damit so etwas nicht wieder passiert.“ so Edith Erbrich. „Es kann doch nicht sein, dass wegen der nicht leistbaren Finanzierung des Eigenanteils durch die Stadt Terezin bestehende Fördertöpfe für den Erhalt nicht genutzt werden können. Da sehe ich die Bundesregierung in der Verantwortung.“

Der Studienkreis Deutscher Widerstand 1933-1945. e.V. erarbeitet gerade für den Schulunterricht Lernkoffer zu einer Ausstellung „Kinder im KZ Theresienstadt“ mit denen sich Kinder und Jugendliche anhand von Dokumenten und Gegenständen die Biografien von deportierten Kindern erarbeiten können. „Da immer weniger Zeitzeug*innen leben, ist ein anderer Zugang zur Geschichte erforderlich und es dringend notwendig, bestehende Orte der Erinnerung zu erhalten und nicht verfallen zu lassen. Und dies besonders vor dem Hintergrund von zunehmendem Antisemitismus und der Zunahme des Rechtsextremismus und der Leugnung der Verbrechen des Nazi-Regimes. Hier ist die Bundesregierung in der Verantwortung“, so Gudrun Schmidt, Vorstandsmitglied des Studienkreises.

Studienkreis Deutscher Widerstand 1933-1945, Pressemitteilung, 21. Mai 2021