Friedensorganisationen fordern Überlebenshilfe für Afghanistan

erstellt von Friedens- und Zukunftswerkstatt — zuletzt geändert 2022-01-14T15:02:46+02:00
Die Friedensbewegung hat den USA/NATO-Krieg gegen Afghanistan stets abgelehnt und dagegen protestiert. Auf der Konferenz am 31.10.2021 haben die Kriegsgegner:innen eine erste Bilanz des Krieges gezogen und dabei festgestellt: Die Regierungen werden ihrer Verantwortung für die Not aus 20 Jahren Krieg nicht gerecht, die zur Überlebenshilfe erforderlichen Mittel bereit zu stellen.

Dokumentation der Afghanistankonferenz siehe www.kultur-des-friedens.de/afghanistankonferenz

Die Afghanistan-Hilfsorganisationen schlagen Alarm: Die UN-Hilfe muss in diesem Jahr auf  mindestens 4,5 Milliarden Euro erhöht werden. Afghanistan gehörte bereits vor der NATO-Militärinter­vention zu den ärmsten Ländern der Erde. Ungeachtet der hehren humanitären Ziele, mit denen die Fortsetzung des Krieges 20 Jahre lang gerechtfertigt wurde, hat sich daran nichts geändert ‒ im Gegenteil. Die Lebensverhältnisse der Bevölkerung haben sich dadurch noch verschlechtert.


Die Infrastruktur ist in weiten Teilen zerstört und die Wirtschaft des Landes massiv beeint­rächtigt. Ein Großteil der Bevölkerung ist von medizinischer Versorgung und Bildung ausgeschlossen. Die Landwirtschaft kann die Menschen nicht mehr ernähren, nach einer verheerenden Dürre sind große Teile der Weizenernte ausgefallen. Flucht von Hunderttau­senden ja Millionen vor den Folgen der Klimaveränderungen und des Krieges sind die Folge. Mittlerweile sind 18 Millionen Menschen, die Hälfte der Bevölkerung, unterernährt und hungern. Statt zu helfen, verschärfen die NATO-Mächte die Notlage, indem sie afghanische Gelder auf westlichen Konten eingefroren halten.

Die Organisatoren der Konferenz fordern von den Regierungen Deutschlands und der NATO, unverzüglich die zuständigen Hilfsorganisationen wie das Welternährungs­programm und das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen mit ausreichenden Mitteln auszustatten, um die sich abzeichnende humanitäre Katastrophe abzuwenden. Statt Milliarden für den Krieg zu verschwenden, sollten die Gelder gegen Hunger und Elend eingesetzt werden.

Um selbst einen Beitrag zu leisten, haben die Initiatoren der Konferenz „20 Jahre Krieg in Afghanistan – eine vorläufige Bilanz“, die am 31. Oktober 2021 in Frankfurt stattfand, zu einer Spendensammlung „Winter-Hilfe Afghanistan“ aufgerufen, die eine gute Resonanz gefunden hat. Bis Ende 2021 spendeten Aktive der Friedensbewegung über 32.240,00 Euro, um ein Signal gegen die Hinterlassen­schaft des 20jährigen zerstörerischen Krieges zu setzen. Jetzt sei humanitäre, selbstlose Hilfe ohne Auflagen notwendig. Hilfe zum Überleben.

Das Sonderkonto „Afghanistan-Hilfe“ wurde bei der Friedens- und Zukunftswerkstatt e. V. eingerichtet. Die eingegangenen Spenden werden an in Afghanistan aktive Hilfsorganisa­tionen (wie die Kinderhilfe Afghanistan) übergeben, die diese rasch und in voller Höhe den Bedürftigen zu Gute kommen lassen.

Spendenkonto: Friedens- und Zukunftswerkstatt e.V. • Stichwort: Winterhilfe Afghanistan
IBAN: DE20 5005 0201 0200 0813 90 • BIC: HELADEF1822

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Trägerkreis Afghanistan-Konferenz: IPPNW Deutschland • Kooperation für den Frieden • Bundesausschuss Friedensratschlag • Friedens- und Zukunftswerkstatt Frankfurt • attac Deutschland • attac AG Globalisierung und Krieg • Drohnen-Kampagne • Naturwissenschaftlerinitiative Verantwortung für Frieden und Zukunftsfähigkeit • DFG-VK Frankfurt • pax christi Rottenburg-Stuttgart • AG „Frieden und Internationale Politik“ in der LINKEN Hessen

Presseinformation, 14. Januar 2022