Fridays for Future fordert Konsequenzen nach Hochwasserkatastrophe

erstellt von Fridays for Future — zuletzt geändert 2021-07-22T12:52:45+01:00
Nach der Hochwasserkatastrophe von vergangener Woche ruft Fridays for Future für den morgigen Freitag bundesweit zu Protesten für mehr Klimaschutz auf.

Unter dem Motto "Die Klimakrise ist hier!" will die Bewegung bei Solidaritätsdemonstrationen mehr Entschlossenheit im Kampf gegen die Klimakrise einfordern und den über 170 Opfern der Fluten gedenken. Im Rahmen der Kundgebung in Hamburg wird zudem eine Pressekonferenz stattfinden, auf der sich Fridays for Future gemeinsam mit Expertinnen und Experten sowie Betroffenen erstmals seit den Ereignissen öffentlich zur Flutkatastrophe, den dadurch offensichtlich gewordenen und notwendigen Konsequenzen, sowie den Folgen verfehlter Klimapolitik, äußern wird. 

"Das 'Jahrhunderthochwasser' von 2016 war mit fast vier Metern ein nie dagewesenes Desaster. Dieses Jahr stand das Wasser, der Schlamm und die Fäkalien der ganzen Region mit acht Metern bis an die Decke des Erdgeschosses meines Elternhauses. Dass diese Katastrophe das Resultat einer Klimapolitik ist, die seit Jahrzehnten jegliche Warnungen der Wissenschaft ignoriert und dass eine globale Klimakrise auf uns zukommt, ist nicht zu leugnen", sagt Fabian Pesch, Klimaaktivist und Betroffener aus Ahrbrück (Brück), das letzte Woche besonders hart von der Flutwelle getroffen wurde.  

Extremwetterereignisse haben in den letzten Jahren weltweit stark zugenommen. So auch in Europa und Deutschland, wo sich Starkregen und Hitzewellen immer häufiger und intensiver abwechseln. Fridays for Future kritisierte zuletzt, dass die Ereignisse von letzter Woche gezeigt hätten, wie schwach die deutsche Infrastruktur auf die Folgen der Klimakrise vorbereitet ist. Zudem würde die Bundesregierung mit der Nichteinhaltung des Pariser Klimaabkommens die Klimakrise weiter befeuern.

Auf den Demonstrationen wollen die Klimaaktivistinnen und Aktivisten am Freitag nun deutschlandweit Spenden für die Flutopfer sammeln und in betroffenen Regionen bei Aufräumarbeiten helfen. Auch eine Schweigeminute soll es auf vielen der geplanten Aktionen geben.

"Während manche Politiker offenbar der Meinung sind, so ein Tag sei kein Grund, die Politik zu verändern, ist es im Gegenteil höchste Zeit, genau dies einzufordern und vor allem endlich umzusetzen. Über 170 Tote alleine in Deutschland, verlorene Existenzen, zerstörte Innenstädte. Klimaschutz heißt Menschenschutz. Schutz vor dem Tod durch Hitzewellen oder Hochwasser, Schutz des eigenen Zuhauses und Ressourcen. Politikerinnen und Politiker müssen nun endlich ihre leeren Versprechen lassen und ambitionierten Klimaschutz betreiben, das sind sie den Menschen schon lange schuldig", so Annika Rittmann, Aktivistin von Fridays for Future.

Pressemitteilung 22.07.2021