Frankfurter Zivilgesellschaft protestiert entschlossen gegen faschistische Versammlung in Frankfurter Innenstadt
Am Samstag dem 05.04.2025 protestierte ein breites Bündnis zivilgesellschaftlicher Gruppen gegen den Naziaufmarsch von Thomas Bernt in der Innenstadt von Frankfurt am Main. Gegen den Widerstand von knapp 500 Antifaschist*innen ermöglichte die Polizei durch ihren unverhältnismäßigen und gewalttätigen Einsatz die Versammlung von ein paar Dutzend Demokratiefeind*innen und ließ junge, gewaltbereite Faschist*innen jenseits aller angemeldeten Versammlungen frei agieren.
Am Protest gegen die faschistische Versammlung beteiligten sich knapp 500 Menschen. Aufgrund einer ganzen Reihe von Blockaden musste die faschistische Versammlung teils in unattraktive Nebenstraßen ausweichen, teils wurde ihr durch polizeiliche Finten der Weg frei gemacht. Pressesprecherin Sarah Brechtel von der Gruppe Kritik & Praxis dazu: „Immer wieder müssen wir beobachten, wie die Polizei als Schlagstock des Faschismus agiert. Deutsche Polizist*innen schützen die Faschist*innen vor den Abwehrkräften der demokratischen Organisationen und tragen damit ihren Teil zur Rechtsentwicklung der Gesellschaft bei.“
Trotz der polizeilichen Maßnahmen zeigte die kurzfristige Reaktionsfähigkeit der Frankfurter Zivilgesellschaft, dass der Faschismus in Frankfurt einen schweren Stand hat. Die Faschist*innen allerdings gerade ins Frankfurter Bahnhofsviertel zu lenken offenbart eine Frechheit der polizeilichen Einsatzleitung, die skandalös ist. Dass die Polizei agiert als befände sie sich in einem rechtsfreien Raum, zeigt auch die Festsetzung eines Pressevertreters am Willy-Brandt-Platz gegen 15:30 Uhr in Handschellen samt Verbringung ins Polizeipräsidium sowie mindestens zwei weitere freiheitsentziehende Polizeimaßnahmen gegen friedliche Antifaschist*innen am Rande der Proteste.
Sarah Brechtel dazu: „Frankfurt besitzt eine Tradition antifaschistischen Widerstandes, der in der Lage ist politische Gräben und diverse Taktiken zu überbrücken. Statt den Faschismus in die Schranken zu weisen schikaniert die Frankfurter Polizei aber leider Journalist*innen und prügelt Demokrat*innen. Wenn Staat und Nazis Hand in Hand agieren, dann ist es die Aufgabe der demokratischen Kräfte Angsträume faschistischer Gewalt gar nicht erst entstehen zu lassen.“
Die Faschist*innen rund um Thomas Bernt haben angekündigt, alle vierzehn Tage Frankfurt unsicher machen zu wollen. Dass sie dabei von durch die Stadt ziehenden Schlägerbanden unterstützt und begleitet werden, steht zu befürchten. Deshalb hatte sich bereits in der Vorbereitung auf den heutigen Tag diverse Gruppen der Frankfurter Zivilgesellschaft bereit erklärt, sich jeglicher faschistischer Versammlung in den Weg zu stellen, bis diese aufgeben. Sarah Brechtel von Kritik und Praxis ergänzte dazu: „Es ist unser aller Aufgabe zu verhindern, dass die Faschist*innen Räume erobern. Aus unserer privilegierten Frankfurter Position heraus ist es aber auch wichtig, antifaschistische Kräfte zu unterstützen, wo sie in der Defensive sind.“
Pressemitteilung 5.4.2025