Filmmuseum zeigt bewegte Bilder aus den Archiven

Filmmuseum zeigt bewegte Bilder aus den Archiven

Filmteams der Alliierten dokumentierten die Folgen der nationalsozialistischen Verbrechen in den Konzentrationslagern und an der Front. Dieses reiche und zugleich heterogene Filmmaterial findet seit Kriegsende Verwendung in Gerichtsverhandlungen, Ausstellungen, Fernsehdokumentationen und Dokumentarfilmen.

Sonntag 8.05.2022
18:00 Uhr

VERBOTEN!

USA 1959. R: Samuel Fuller. D: James Best, Susan Cummings, Tom Pittman. 93 Min. 35mm. OF
Original version
Filmreihe: Moving Images from the Archives

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wird der amerikanische Soldat David Brent (James Best) bei einem Einsatz schwer verletzt und von der Deutschen Helga Schiller (Jane Cummings) gerettet. Daraus entsteht eine verbotene Liebe, die Brent zum Verbleib im Nachkriegsdeutschland bewegt. Weltkriegsveteran Samuel Fuller äußert in seinem Film Zweifel an der reibungslosen Entnazifizierung seiner deutschen Protagonist:innen. Der Besuch der Nürnberger Prozesse, angereichert durch die Montage von Archivaufnahmen, führt zumindest bei Helgas Bruder (Harold Daye) zur Schuldeinsicht.

Montag 9.05.2022
18:00 Uhr

THE LOST FILM OF NUREMBERG

Frankreich/USA 2021. R: Jean-Christophe Klotz. Dokumentarfilm. 52 Min. OmeU
Original version with English subtitles
Filmreihe: Moving Images of the Archives

Für den Nürnberger Prozess wurde als visuelles Beweismittel ein Film in Auftrag gegeben, welcher die Nazis mit ihren eigenen Waffen schlagen sollte: das selbst produzierte Bildmaterial ihrer Verbrechen. Budd und Stuart Schulberg gingen hierfür auf eine viermonatige Jagd durch das verwüstete Europa. Am Ende entstand der Film NURMBERG: A LESSON FOR TODAY, welcher zur Verurteilung der Nazi-Elite beitrug. Die Dokumentation THE LOST FILM OF NURMBERG zeigt nicht nur die Entstehung dieses Films, sondern kontextualisiert auch die Politik seines Verschwindens und seine Wiederentdeckung.

Dienstag  10.05.2022
20:30 Uhr

BABI YAR. CONTEXT

Niederlande/Ukraine 2021. R: Sergei Loznitsa. Dokumentarfilm. 120 Min. DCP. OmeU
Original version with English subtitles
Filmreihe: Moving Images from the Archives

Am 29. und 30. September 1941 töten deutsche Wehrmachtssoldaten 33 771 Jüdinnen und Juden in Babyn Jar, einer Schlucht in der Nähe Kiews. Für seinen aktuellen Archivfilm suchte Regisseur Sergei Loznitsa (THE TRAIL, STATE FUNERAL) in deutschen, russischen und ukrainischen Archiven nach Filmmaterial, um diesen undokumentierten Massenmord zu kontextualisieren. Formal chronologisch wird dabei das Verbrechen im Zentrum mit seiner Vor- und Nachgeschichte bis in die 1950er gerahmt. Der teilweise fehlende Ton der Archivaufnahmen wurde von Foley Artist Vladimir Golovnitski erstellt.