Farbanschlag auf Frankfurter Gewerkschaftsbüro

erstellt von DGB-HES-THÜ — zuletzt geändert 2022-04-08T13:59:48+01:00
In der Nacht auf Donnerstag wurde die Fensterfront des Frankfurter Büros der Gewerkschaft der Polizei (GdP) mit den großen Lettern „ACAB“ besprüht, ergänzt durch ein Hammer-und-Sichel-Symbol. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) verurteilt den Farbangriff auf das Gewerkschaftsbüro in der Seckbacher Landstraße in Frankfurt,

„Dieser Übergriff ist aus mehrfacher Hinsicht irrsinnig: erstens sieht sachliche Polizeikritik anders aus, solche Aktionen schaden allen fortschrittlichen, zielorientierten Diskussionen, stattdessen vertiefen sie die Gräben. Zweitens werden durch die Verwendung des Begriffs „Bastard“ als Schimpfwort alle unehelichen Kinder verunglimpft und Polizist*innen als minderwertige Menschen bezeichnet, das ist Chauvinismus pur. Drittens ignoriert die Verallgemeinerung von „All Cops“, dass jede Menschengruppe heterogen ist – auch in diesem Punkt zeigen die Täter*innen eine Weltsicht, die gerade unter Linken eigentlich inakzeptabel sein sollte. Die Gewerkschaft der Polizei setzt sich für bessere Arbeitsbedingungen für Polizist*innen ein und finanziert sich ausschließlich durch Mitgliedsbeiträge. Ich habe keinerlei Verständnis für solche unreifen Aktionen“, so der Frankfurter DGB-Vorsitzende Philipp Jacks.

Das Hammer-und-Sichel-Symbol deute auf einen politischen Hintergrund des Farbanschlags hin, nicht etwa auf verärgerte Fußballfans, die das Kürzel „ACAB“ ebenfalls häufiger verwenden. „Der erneute Farbanschlag auf unser Büro richtet sich aber nicht gegen die von kommunistischen Gruppen oft kritisierte Staatsgewalt, sondern attackiert mit diesem Stellvertreteranschlag eine Arbeitnehmerorganisation, die sich für die Interessen von Lohnabhängigen einsetzt“, so die Vorsitzende der Frankfurter GdP-Frauen, Karin Schäfer. Jacks ergänzt: „Wer vom Kommunismus träumt und Gewerkschaften angreift, verrät sich selbst.“

Pressemitteilung 8.4.2022

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(ACAB steht für All Cops Are Bastards, die Red.)