»Ertrinkenlassen ist kein Konsens« - Solidarität mit den SeenotretterInnen und Geretteten auf der »Sea Watch 3«

erstellt von Pro Asyl — zuletzt geändert 2019-06-28T21:09:33+01:00
PRO ASYL und Hessischer Flüchtlingsrat rufen zur Mahnwache vor dem italienischen Generalkonsulat in Frankfurt auf

Mahnwache vor dem italienischen Generalkonsulat in Frankfurt am Montag, 1. Juli, um 11.30 Uhr

Aus Seenot gerettete Menschen sind nach dem Seerecht in den nächsten sicheren Hafen zu bringen. Dass stattdessen das Rettungsschiff »Sea Watch 3« mit 40 aus Seenot Geretteten an Bord seit 16 Tagen vor der Insel Lampedusa an der Anlandung gehindert wird und der italienische Innenminister Salvini währenddessen die RetterInnen zu kriminalisieren versucht, ist unerträglich.

PRO ASYL und der Hessische Flüchtlingsrat rufen dazu auf, das italienische diplomatische Personal vor Ort an die menschen- und seerechtlichen Verpflichtungen zu erinnern – zum Beispiel in Form von Mahnwachen vor diplomatischen Vertretungen Italiens in Deutschland. Alle DiplomatInnen sind in ihrer Funktion als RepräsentantInnen ihrer Länder an die internationalen rechtlichen Verpflichtungen gebunden, die ihre Staaten eingegangen sind. In einer Demokratie steht es ihnen gut an, sich gegen Rechtsbrüche der eigenen Regierung zu wenden.

Angesichts der Eskalation im aktuellen Fall der »Sea Watch 3« vor Lampedusa beginnen wir vor unserer Haustür und rufen auf zu einer Mahnwache vor dem Italienischen Generalkonsulat, Kettenhofweg  1 in Frankfurt am Montag, 1. Juli 2019 um 11:30 Uhr.

Wir wollen  an Ort und Stelle das Wort ergreifen für die gemeinsame Verantwortung Europas für die Anlandung und Aufnahme von Flüchtlingen. Die Erlaubnis zum Anlegen in Lampedusa ist der erste notwendige Schritt.

Wir wollen nicht zulassen, dass das Sterbenlassen von Schutzsuchenden und die unterlassene Hilfeleistung im Mittelmeer zur Normalität, die Rettung zur Straftat wird. PRO ASYL und der Hessische Flüchtlingsrat bekunden Solidarität mit der Kapitänin Carola Rackete und der Crew der »Sea Watch 3«.

Pro Asyl, Presseerklärung, 28. Juni 2019