Endlich die ILO-Konvention gegen Belästigung und Gewalt in der Arbeitswelt ratifizieren

erstellt von DGB Frankfurt — zuletzt geändert 2022-11-19T11:12:43+01:00
DGB-Frauen besuchen Frankfurter Bundestagsabgeordnete / Aufruf zu Aktionen am 25. November in Frankfurt

Anlässlich des Internationalen Tages zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen am 25. November übergab der Frankfurter Frauenausschuss des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) der Bundestagsabgeordneten Deborah Düring eine „Rote Karte gegen Sexismus und Gewalt“. „Die Bundesregierung muss ihrem eigenen Anspruch gerecht werden und die ILO-Konvention 190 gegen Belästigung und Gewalt in der Arbeitswelt – wie im Koalitionsvertrag vereinbart – endlich ratifizieren“, sagte die Vorsitzende der Frankfurter-DGB-Frauen, Britta Brandau.

„Die ILO-Konvention 190 ist ein historischer Meilenstein: Sie bietet die erste internationale Definition von Gewalt und Belästigung in der Arbeitswelt und schließt geschlechtsspezifische Vorfälle explizit ein.“

Ratifizierung und Umsetzung des ILO-Abkommens in den Mitgliedsstaaten seien ein wichtiger Schritt, um einen klaren Rechtsrahmen gegen Belästigung und Gewalt am Arbeitsplatz zu schaffen. 20 Länder haben das Abkommen bereits ratifiziert, u.a. Italien, Griechenland, Spanien, Argentinien, Ecuador, die Republik Fidschi, Namibia, Somalia und Uruguay.

In Frankfurt ruft der DGB für den 25. November auf zur Teilnahme an Kundgebung und Demonstration eines breiten Bündnisses. Die Veranstaltung unter dem Titel „LEBEN FREIHEIT - NEIN zu GEWALT an Frauen* und Mädchen*“ beginnt um 17 Uhr an der Konstablerwache. Zuvor werden aktive Frauen* der Gewerkschaften von 15 bis 17 Uhr mit einem mobilen Infostand auf der Zeil unterwegs sein. In verschiedenen Frankfurter Betrieben finden gewerkschaftliche Aktionen zum Thema statt. Auch an der Aktion „Orange the World“ vom 25. November bis zum 10. Dezember 2022 wird sich der DGB wieder beteiligen und das Gewerkschaftshaus orange anleuchten.

Am 25. November, dem Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen, macht der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) jährlich darauf aufmerksam, dass insbesondere Frauen weltweit in ihrem alltäglichen Leben Gewalt erfahren – auch am Arbeitsplatz, auch in Deutschland. Der DGB fordert deshalb die Bundesregierung auf, die von der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) vorgelegte Konvention gegen sexuelle Belästigung und Gewalt am Arbeitsplatz zu ratifizieren und in nationales Recht umzusetzen.

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Frankfurter DGB-Frauen bei Abgeordnetenbesuch. V.l.n.r. Wilma Irion, Franziska Biewendt, Deborah Düring, Britta Brandau

Pressemitteilung 18.11.2022