Ein rechtsextremer Querdenker als RCDS-Geschäftsführer und StuPa-Kandidat an der Goethe-Uni

erstellt von Antifa-Info Rhein-Main — zuletzt geändert 2022-06-29T21:20:01+02:00
Mit Adbusting-Plakaten und Flugblättern machten Antifaschist*innen am heutigen Mittwoch, dem 29. Juni, auf die rechtsextremen Umtriebe des Frankfurter RCDS (Ring Christlicher-Demokratischer Studenten) aufmerksam. Beim RCDS handelt es sich um die Hochschulorganisation der CDU. Der Frankfurter RCDS-Geschäftsführer Simon Rabold bewegt sich nachweislich in rechtsextremen Milieus sowie in der verschwörungsideologischen Szene der "Querdenker".

Simon Rabold ist derzeit Geschäftsführer des Frankfurter RCDS (Ring Christlich-Demokratischer Studenten), der Studenten[sic!]organisation der CDU. Er kandidert auf dem RCDS-Listenplatz 4 für das Studierendenparlament. Rabold bewegt sich seit einigen Jahren in rechtsextremen und verschwörungsideologischen Kreisen, bei rechten Studentenverbindungen und im Querdenken-Milieu. Er ist Fux der Studentenverbindung Frankfurter Wingolf, Schatzmeister im Landesvorstand der WerteUnion, eines extrem rechten Zusammenschlusses innerhalb der CDU, schreibt für die rechtslibertären Medien Apollo News und Tichys Einblick und interagiert auf Sozialen Medien mit zahlreichen Profilen des extrem rechten Spektrums, vor allem aus dem Umfeld von AfD und Identitärer Bewegung (IB).

Rabold wurde am 1. Oktober 2000 geboren und wuchs in Hargesheim (Rheinland-Pfalz) auf, wo sein Vater – der offen mit der Szene der Corona-Rechten sympathisiert – in der Winzenheimer Str. 55 eine Imkerei betreibt. Auch Rabold ist oft in Hargesheim unterwegs, wohnt dort bisweilen auch für längere Zeit. Im letzten Jahr war er in Frankfurt oft nahe der Friedberger Warte zu sehen, ist dort augenscheinlich aber weggezogen.

Seit dem Wintersemester 2020/21 ist Rabold unter der Matrikelnummer 7521502 an der Goethe-Universität eingeschrieben. Er studiert im dritten Semester Jura. Seit Frühjahr 2022 ist er Fux des Frankfurter Wingolfs – einer zunächst recht unscheinbaren Verbindung, in der Rabold aber nicht der einzige Rechtsaußen ist. Auch Maximilian Müger, ehemals Beisitzer im hessischen AfD-Landesvorstand, ist dort Mitglied; Rabold und Müger sind also nun Bundesbrüder.

Auch sonst ist Rabold sehr aktiv in Sozialen Medien, teilt Fotos von seinen zahlreichen Urlauben und folgt allem, was ihm so zugesagt: Der neofaschistischen GegenUni, der Corona-Leugner*innen-Gruppe StudentenStehenAuf, dem Verschwörungsideologen Gunnar Kaiser oder AfD-Funktionären wie Sven Tritschler und Cedric Salka. Zu einigen scheint auch ein persönliches Kennverhältnis zu bestehen. Auch bei dem extrem rechten Aktivisten Felix Straubinger setzt Rabold das ein oder andere „Like“.

Das Thema Corona hat es Rabold besonders angetan: So fabuliert er vom angeblich drohenden Sozialismus durch staatliche Maßnahmen, engagiert sich in Diskussionen in der StudentenStehenAuf-Telegram-Gruppe und geht auf Querdenken-Demonstrationen. Im März 2021 lässt er sich sogar vor der Kamera über seine anti-linken Wahnvorstellungen aus. Zudem bewarb er Fake-Corona-Test-Zertifikate, um trotz Zugangsbeschränkungen in die Uni zu kommen.

Der Frankfurter RCDS steht seit vielen Jahren deutlich rechts der CDU. So berichteten Aussteiger*innen im Jahr 2021 von der Normalität rassistischer und antifeministischer Hetze im CDU-Studenten[sic!]verband. Nach Sitzungen werde unter anderem über „Umvolkung“ durch Zuwanderung fabuliert und das Frauenwahlrecht infrage gestellt. Auch der Schwesterverband Junge Union stellte das erst kürzlich unter Beweis, als bei einem Treffen des hessischen Landesverbands lautstark sexistisches Liedgut gegrölt wurde. Der ehemalige Frankfurter RCDS-Vorsitzende Oliver Palkowski, der zurzeit in Wien lebt, besuchte unlängst einen Vortrag von Jordan Peterson, einem der zentralen Wortführer der US-Rechten, und ist eng mit der neurechten Publizistin Zara Riffler befreundet, die ebenso wie Rabold für Tichys Einblick schreibt. Es sind gewählte StudierendenvertreterInnen, die sich in einem (extrem) rechten Dunstkreis bewegen.

Wir sagen:
Antifaschistisch wählen – keine Stimme den Rechten!
Konsequenzen für Rabold – zeigt ihm, was ihr von seiner Gesinnung haltet!
Für eine antifaschistische Uni – den Rechten entschlossen entgegentreten!

Hintergrundinformationen: https://www.antifa-frankfurt.org/2022/06/28/ein-rechtsextremer-querdenker-als-rcds-geschaeftsfuehrer-und-stupa-kandidat/

Pressemitteilung 29.6.2022