Demo “Feminismus bedeutet Antifaschismus" mit 3000 Teilnehmenden voller Erfolg
Am heutigen Samstag, dem 8. März 2025, hatte das Bündnis "Feministischer Kampftag" zu einer Demonstration am Frankfurter Römerberg unter dem Motto "Feministisch kämpfen: Feminismus bedeutet Antifaschismus" aufgerufen, an der sich bis zu 3000 Menschen beteiligten.
Die Demonstration begann am Römerberg und zog im strahlenden Sonnenschein von dort aus über die Sachsenhäuser Mainseite, die Schöne Aussicht zur Hauptwache, wo sie mit einer Abschlusskundgebung, einem Konzert des Roten Stern Chors und kostenlosem Essen der ada_kantine endete.
Anlass der Demonstration war zum einen der feministische Kampftag am 8.3., aber auch das Erstarken von rechten und antifeministischen Kräften, welches sich in Deutschland insbesondere an den Wahlerfolgen der AfD zeigt. Zusammen mit Rassismus bildet der Antifeminismus hier das entscheidende inhaltliche Grundgerüst der radikalen Rechten, was in vielen Redebeiträgen auf der Demonstration thematisiert wurde.
Immer wieder "greifen Rechte innerhalb und außerhalb der Parlamente - egal ob mit und ohne demokratische Selbstbezeichnung - gezielt feministische Errungenschaften und Grundrechte an. Antifeminismus ist nicht nur unter der Hand ein Teil des rechten Programms, sondern ein Kernstück ihrer menschenfeindlichen Ideologien.", zitiert etwas Kaja Jenko vom Bündnis Feministischer Kampftag aus dem Aufruf der Demonstration.
Weitere Themen der Redebeiträge waren z.B. die sexualisierte Gewalt und Repression, die Frauen in der Ukraine durch den russischen Angriffskrieg tagtäglich erfahren und die rassistische und queerfeindliche Gewalt, die Migrant*innen in Deutschland erleben, wie die Gruppe Queer Sqaud auf der Startkundgebung vortrug. Das Mädchen- und Frauenzentrum Mafalda machte in ihrem Redebeitrag, die Sorge deutlich, die viele Mädchen angesichts der Bundestagswahlergebnisse fühlen, ebenso aber auch die Hoffnung in einen geforderten gemeinsamen Kampf gegen den Rechtsruck.
Der Kinder- und Jugendblock, der von SJD Die Falken mitorganisiert wurde, war ähnlich lautstark wie der Rest der Demonstration. Viele Kinder und Jugendlichen hatten eigene Schilder gebastelt und skandierten Parolen für eine feministische Zukunft. Auch Kinder und Jugendliche beschäftigt Antifeminismus bereits in ihrem Alltag. Sie bekommen mit, wie elementare Rechte eingeschränkt werden oder z.B. Transkinder diskriminiert werden - sowohl alltäglich als auch strukturell.
“Antifeminismus ist nicht nur ein zentraler Bestandteil rechter Ideologie, er dient auch als Bindeglied zwischen allen möglichen rechten Strömungen: Egal ob klassische Nazis, evangelikale Fundamentalisten, Trump-Fans oder Rechtsliberale: Auf den Antifeminismus können sie sich alle einigen! Gerade deswegen sind fundamentale feministische Errungenschaften aktuell besonders bedroht. Und gerade deshalb muss auch jede antifaschistische Bewegung den Kampf gegen den Antifeminismus zu einem zentralen Moment ihrer Kämpfe machen!”, erklärt die Pressesprecherin Ada Nijssen die Bedeutung des Antifeminismus in der rechten Bewegung.
Die Stimmung der Demonstration war durchweg positiv, laut und kämpferisch. “Es gibt aber leider keinen Grund, mit unserer Kritik bei der AfD und der radikalen Rechten haltzumachen. Auch in bürgerlich-konservativen Kreisen sieht es oft düster aus. Und wenn mit Friedrich Merz bald ein Kanzler antritt, der früher gegen das Verbot von Vergewaltigungen in der Ehe gestimmt hat und heute beispielsweise Quotenregelungen grundsätzlich ablehnt, merken wir schon: Eine feministische Bewegung kann sich auf keinen Fall auf die nächste Regierung verlassen, sie wird sich gegen sie richten müssen! Wir müssen weiter zusammen, solidarisch und laut sein. Die heutige Demonstration war dafür ein starker Anfang”, ergänzt Nijssen weiter.
Im Bündnis Feministischer Kampftag sind u.a. die folgenden Organisationen und Gruppen beteiligt:
Antifaschistisches Kollektiv 069, Ffem, Basisgruppe Antifaschismus Frankfurt/Offenbach, Offenes Antifaschistisches Treffen (OAT) Frankfurt, Feministische Bildungsinitiative, Kritik&Praxis, die Falken, Feministische Bibliothek Ffm, Queer Squad.
Erstmals trat das Bündnis mit einer Demonstration am 8.3.2024 unter dem Motto “ Feministischer Kampftag - solidarisch kämpfen für die Utopie” in Erscheinung, an der sich mehrere Tausend Menschen beteiligten. Weitere Informationen zum Bündnis und zu vergangenen Aktionen finden sich unter:
https://www.instagram.com/feministischerkampftag_069/
https://feministischerkampftag.org/
Pressemitteilung 8.3.2025