Das Studierendenhaus wird 66

erstellt von Offenes Haus der Kulturen — zuletzt geändert 2019-02-20T18:12:23+01:00
Festival der Selbstverwaltung zum Geburtstag am 23. Februar 2019 / Über 30 Initiativen kooperieren auf dem Kulturcampus

Das Studierendenhaus am Campus Bockenheim wird 66 – und der Verein „Offenes Haus der Kulturen“ lädt gemeinsam mit über 30 Initiativen zum Feiern ein. „Zum Jahrestag der Einweihung am 23. Februar lassen wir die Korken knallen und proben den Übergang in eine aufregende Zukunft. Denn bald schon wird das Studierendenhaus zum Offenen Haus der Kulturen, einem selbstorganisierten, interdisziplinären Kulturzentrum.“ kündigt Tim Schuster, Sprecher des Vereins, an.

Der Übergang hat in den letzten Monaten enorm an Fahrt aufgenommen: Über hundert Menschen arbeiten derzeit gemeinsam an der Gestaltung eines Konzepts für die Zukunft. „Das Engagement, das sich hier Bahn bricht, ist überwältigend. So etwas hat es in derart geballter Form in Frankfurt lange nicht mehr gegeben“, fügt Iris Kus hinzu. „Diese Vielfalt soll beim Hausjubiläum öffentlich sichtbar werden.“

Im Studierendenhaus, im Jahr 1953 - als Erstes seiner Art in der jungen Bundesrepublik - unter anderem mit Geldern des amerikanischen Hochkommissariats erbaut, sollten Studierende, die in Krieg und Nazidiktatur sozialisiert waren, demokratische Strukturen lernen und leben. Das 66-jährige Bestehen ist nun Grund zum Feiern für den Verein „Offenes Haus Der Kulturen“, der die Trägerschaft für das denkmalgeschützte Gebäude übernehmen wird. Seit 2017 unterstützt der Frankfurter Magistrat dieses Anliegen durch eine Förderung, und die Umsetzung des Offenen Haus der Kulturen ist im aktuellen Koalitionsvertrag festgeschrieben.

Bianca Riemann betont die Bedeutung des Hauses für die jüngere Geschichte Frankfurts: “Seit 66 Jahren ist das Studierendenhaus ein Ort der Vielfalt und der kritischen Auseinandersetzung mit dem Bestehenden. Wird genau dieses Haus zum Offenen Haus der Kulturen weiterentwickelt, wird eine demokratische, emanzipatorische und weltoffene Tradition fortgesetzt.“ Der Gedanke der Selbstverwaltung wird auch beim Festprogramm großgeschrieben: in Workshops, Performances, Filmvorführungen, Konzerten und Diskussionsrunden stellen sich verschiedene Initiativen vor, die jetzt und in Zukunft das Offene Haus der Kulturen nutzen und gestalten. So vielfältig das Spektrum der Einladenden (u.a. antirassistische Initiativen wie project shelter und Solidarity city , das Filmkollektiv Frankfurt , die Kinothek Asta Nielson, das Schultheaterstudio und die theaterperipherie), so vielversprechend fällt auch die Aufforderung zum Feiern aus: „Freut Euch auf einen ganzen Tag Festival. Es ist auch Euer Haus!“

Offenes Haus der Kulturen, PM, 19.2.2019