Das Bündnis „Friedlicher Hessentag“, bedauert, dass der Hessentag dieses Jahr nicht in Bad Vilbel stattfinden kann

erstellt von „Friedlicher Hessentag“ — zuletzt geändert 2020-04-09T19:03:47+02:00
Was wir nicht bedauern ist, dass die Bundeswehr nun nicht den Hessentag für ihre große Werbeschau nutzen kann, um Kindern und Jugendlichen das Soldatsein als großes Abenteuer darzustellen.

Die Absage des Hessentages in Bad Vilbel ist eine Möglichkeit, zu überlegen, ob es angebracht ist, der Bundeswehr auf einem sonst friedlichen Volksfest soviel Raum für ihre Darstellung zu geben. Wer hat denn die Bürger*innen gefragt, ob sie so ein Militärspektakel bei sich haben wollen? Wer hat sie gefragt, ob sie bereit sind, für die Dortelweiler Transportwege von Kriegsfahrzeugen zum Bundeswehrgelände weiträumige Rodungen an beiden Seiten der teuren neuen extrabreiten Schwerlast-Niddabrücke und Fällungen von 25 stattlichen Niddauferbäumen in Kauf zu nehmen?Wer hat sie informiert, dass die Bundeswehr auf früheren Hessentagen Kinder und Jugendliche auf Panzer und in Militärhubschrauber klettern ließ und ihre jugendliche Neugier mißbraucht hat, um sie für die Bundeswehr zu begeistern? Der riesige Platz, der der Bundeswehr in Bad Vilbel für den Hessentag 2020 eingeräumt wurde, könnte als ziviler großer Abenteuerspielplatz für Kinder und Jugendliche gestaltet werden. Nicht nur für den nächsten Hessentag.

Die vielen Millionen Euro, die die Bundesregierung für die Steigerung der Akzeptanz kriegerischer Handlungen und für Nachwuchswerbung aufwendet , würden besser ins Gesundheitssystem investiert. Obwohl die Mehrheit der Bevölkerung Auslandseinsätze der Bundeswehr ablehnt, wurden auch während der Corona-Pandemie die Militäreinsätze in Afghanistan und dem Irak verlängert. Das Bündnis „friedlicher Hessentag“ wendet sich weiterhin gegen jegliche Militärwerbung auf Volksfesten und bei Minderjährigen. Als Bürger*innen Bad Vilbels und als hessische Zivilgesellschaft stehen wir für Gewaltfreiheit und für zivile Konfliktlösungen.

Presseerklärung des Bündnisses „Friedlicher Hessentag“ vom 05.04.2020