Leerstand des Paradieshofes beenden!

erstellt von DIE LINKE. im Römer — zuletzt geändert 2020-05-15T19:02:25+01:00
Der Magistrat soll dem sozialen Projekt „Project Shelter“ die stadteigene Immobilie Paradieshof in Sachsenhausen per Nutzungsvertrag selbstverwaltet überlassen.

Die Fraktion DIE LINKE. Im Römer will den Leerstand des städtischen Paradieshofes in Sachsenhausen endlich beenden. Eine Willensbekundung, das Gebäude gemeinnützig zu nutzen, liegt von der Initiative Project Shelter vor, so Eyup Yilmaz, planungspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. Im Römer: „Project Shelter hat ein überzeugendes Nutzungskonzept und viel Rückhalt von Fachpersonen und der Zivilgesellschaft. Ein Nutzungsvertrag mit Project Shelter ist das Beste, was dem Paradieshof passieren kann!“

Denn das Gebäude steht seit Jahren leer und verfällt zusehends. Die Verhandlungen des Magistrats mit der European School of Design, die einen Einzug erwogen hat, waren nach einem aufwendigen Architekturwettbewerb schließlich gescheitert, weil der Magistrat angekündigte Fördermittel in Millionenhöhe doch nicht zur Verfügung stellen wollte. Yilmaz meint: „Beim Paradieshof hat der Magistrat auf ganzer Linie versagt. Eine städtische Immobilie mitten in Sachsenhausen, steht seit Jahren leer. Dabei fordert Project Shelter schon seit Jahren einen Raum, um eine Anlaufstelle für Menschen zu schaffen.“

Project Shelter setzt sich seit 5 Jahren für diejenigen ein, die aus dem sozialen Netz fallen. Die Initiative bietet eine mehrsprachige Anlaufstelle für Menschen, die ein Unterkunft oder Hilfe bei Behördenanträgen brauchen, krank sind, Hilfe bei der Versorgung ihrer Kinder oder unbürokratische finanzielle Unterstützung benötigen.

Der Antrag der LINKEN „Leerstand des Paradieshofes beenden!“ wird voraussichtlich in der Sitzung des Ausschusses für Planung, Bau und Wohnungsbau am Montag, den 22. Juni 2020 öffentlich diskutiert.

Fraktion DIE LINKE. Im Römer, Pressemitteilung, 14. Mai 2020

Antrag der Fraktion DIE LINKE. Im Römer

Leerstand des Paradieshofes beenden!

Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen: Der Magistrat wird beauftragt, dem sozialen Projekt „Project Shelter“ die stadteigene Immobilie Paradieshof in Sachsenhausen per Nutzungsvertrag selbstverwaltet zu überlassen. Für den durch jahrelangen Leerstand verursachten Instandsetzungsbedarf kommt die Stadt auf.

Begründung:

Seit fast zehn Jahren besitzt die Stadt Frankfurt den Paradieshof in der Paradiesgasse 23 in Alt-Sachsenhausen. Seit vier Jahren verhandelt der Magistrat mit der European School of Design (ESD) über deren Einzug ins Gebäude. Währenddessen steht der Paradieshof leer. Nach einem aufwendigen Wettbewerb zur Wiederbelebung des Gebäudes gibt der Magistrat im Dezember 2019 bekannt, dass der Einzug der ESD „sehr unwahrscheinlich“ sei. Denn die in Aussicht gestellten 3,5 Millionen Euro Fördergelder stehen nicht mehr zur Verfügung.

Weiterhin priorisiere der Magistrat den Einzug der ESD, ein Zeitpunkt dafür sei allerdings nicht absehbar. Während der zähen Verhandlungen lässt die Stadt die Bausubstanz des Paradieshofes leer stehen und immer mehr verfallen. Im April 2020 haben Aktivist*innen von Project Shelter in einem offenen Brief angekündigt, dass sie die Liegenschaft sofort nutzen würden.

Project Shelter setzt sich seit 5 Jahren für diejenigen ein, die aus dem sozialen Netz fallen

• als Anlaufstelle für Menschen, die eine Unterkunft oder Hilfe bei Behördenanträgen brauchen, krank sind, Hilfe bei der Versorgung ihrer Kinder oder unbürokratische finanzielle Unterstützung benötigen. Auch mit sozialen Trägern arbeitet Project Shelter zusammen und zeigt immer wieder, dass sie in der Lage sind, unbürokratisch Menschen zu helfen.

Die ehrenamtliche Arbeit von Project Shelter würde der Paradieshof als Anlaufstelle erleichtern. Schon seit der Gründung der Initiative im Herbst 2014 fordern die Aktivist*innen ein Haus. Eine physische Anlaufstelle ermöglicht es Hilfesuchenden, eine erste Anlaufstelle vorzufinden, zur Ruhe zu kommen, Kontakte zu knüpfen, ihre Grundbedürfnisse zu befriedigen und sich in Frankfurt zu orientieren. Für das Anliegen eines eigenen Hauses hat Project Shelter bereits über 8.000 Unterschriften gesammelt.

Zur Betreuung des Standortes Paradieshof hat ein gemeinnütziger Verein der Initiative Unterstützung zugesichert. Das Anliegen, den Paradieshof für Project Shelter nutzbar zu machen, befürworten viele Organisationen und Einzelpersonen.

Der Paradieshof kann wieder von Menschen genutzt werden anstatt weiter leer zu stehen und zu verfallen!

DIE LINKE. Im Römer