Coca-Cola plant „Job-Kahlschlag“ in Liederbach

erstellt von NGG — zuletzt geändert 2020-11-12T18:39:35+02:00
Mitarbeiter und Gewerkschaft kündigen Protest an. Gewerkschaft NGG: „Coca-Cola-Mitarbeiter in Liederbach eröffnen Kampf um Arbeitsplätze.“

Mitarbeiter des Coca-Cola Konzernes protestieren gegen die geplante Schließung des Produktionsstandortes in Liederbach. Nach einer Betriebsversammlung am Standort Liederbach versammelten sich etwa 250 Beschäftigte des Konzernes vor dem Werkstor um gegen die geplante Schließung des Standortes zu protestieren.

Der Getränkeriese Coca-Cola will deutschlandweit etwa 470 Stellen an mehreren Standorten streichen. Betroffen von den heute verkündeten Plänen ist auch der Standort in Liederbach – dort müssen 261 Beschäftigte um ihre Arbeitsplätze fürchten.

Regional produziert und getrunken steht auf unseren LKWs“, empört sich der Betriebsratsvorsitzende Imdat Erkan. „Seit Jahren schon schließt Coca-Cola Standort um Standort, wirbt aber gleichzeitig mit Regionalität, Klimafreundlichkeit und der sozialen Verankerung in den Kommunen. Coca-Cola darf nicht nur mit diesen Slogans werben, es muss auch Verantwortung für uns Beschäftigte des Konzernes übernommen werden, anstatt ohne wirtschaftliche Not Menschen einfach vor die Tür zu setzen und gut laufende Standorte wie den unseren zu schließen.“, so Imdat Erkan weiter.

Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) hat den angekündigten Abbau scharf kritisiert: „Coca-Cola schreibt schwarze Zahlen – es geht hier einzig und allein darum, noch mehr Gewinn einzufahren.“, sagte Hendrik Hallier von der Gewerkschaft NGG in Frankfurt.

„Das ist ein rabenschwarzer Tag für alle Betroffenen und ihren Familien: Mitten in der Corona-Pandemie hunderte Menschen ohne wirtschaftliche Not auf die Straße setzen zu wollen, ist rücksichtslos und falsch“, so Hallier. Für die in Deutschland betroffenen Beschäftigten werde der Schock nur dadurch gemindert, dass es der Gewerkschaft NGG kürzlich gelungen sei, wichtige Tarifverträge zu verlängern. So müssten bei der Umsetzung der heute angekündigten Pläne sowohl der Gesamtbetriebsrat, als auch die Gewerkschaft NGG einbezogen werden. „Das gibt den Beschäftigten die Sicherheit, dass ein möglicher Stellenabbau hierzulande sozialverträglich ablaufen muss.“, ergänzte Hendrik Hallier.

Coca-Cola European Partners Germany baut seit Jahren Stellen ab: 2010 waren bei Coca-Cola in Deutschland noch 12.000 Menschen beschäftigt, 2015 waren es noch 9.200. Heute arbeiten noch rund 7.500 Beschäftigte an 29 Standorten für den Getränkeproduzenten. Europaweit arbeiten rund 23.500 Menschen für Coca-Cola.

NGG, Pressemitteilung, 13. November 2020