CeBeeF - neuer Besitzer löst Versprechen nicht ein

erstellt von ver.di Frankfurt/M. — zuletzt geändert 2020-08-19T12:02:16+01:00
Beschäftigte fordern Wiedereinstieg in Tarifvertrag. Demonstration und Kundgebung in Frankfurt

Die Beschäftigten des ehemaligen Clubs der Behinderten und ihrer Freunde, CeBeeF, werden am Donnerstag, den 13. August noch einmal gegen das Gebaren ihrer neuen Geschäftsführung protestieren. Diese hatte bei Übernahme des traditionsreichen Betriebs versprochen, weiter nach Tarif zu bezahlen, das Versprechen aber nicht eingehalten. Die coronagerechte Demonstration beginnt um 11 Uhr in Hausen, an der Grenze zu Rödelheim in der Nähe des CeBeeF-Betriebssitzes unter der Breitenbachbrücke auf der Breitenbachstraße.

Zum Hintergrund:

Im Jahr 2012 haben die Beschäftigten des CeBeeF zusammen mit ver.di den bundesweit ersten Tarifvertrag für die Schulassistenz sowie Assistenz und Pflege erstritten. Dieser Tarifvertrag wurde von Anfang an von den Kostenträgern voll refinanziert. Trotzdem wurde das Gehalt jahrelang nicht ausgezahlt. Im Frühjahr 2016 meldete die damalige Geschäftsführung Insolvenz an. Das Berliner Unternehmen Pflegewerk Managementgesellschaft mbH kaufte den insolventen Betrieb und teilte ihn in drei Gesellschaften auf, darunter CeBeeF Inklusion und Schule GmbH (CIS) und CeBeeF Assistenz und Pflege GmbH (CAP). Von den Versprechungen, die der Berliner Geschäftsführer Dr. Giannakopoulos persönlich den Mitarbeiter*innen vor dem Kauf gemacht hatte, ist keine einzige verwirklicht worden. Im Gegenteil berichten die Beschäftigten von einem Betriebsklima aus Angst, Enttäuschung und Verschlechterungen der Arbeitsbedingungen, darunter:

- Vorenthalten von Gehaltsbestandteilen

- massive Behinderung der Betriebsratsarbeit (z.B. Türschloss des Betriebsratsbüros nachts ausgetauscht)

- Gründung der betriebsrats- und tariflosen Teamwerk GmbH, die die gleichen Leistungen wie CIS erbringt

- Entwurf einer Betriebsvereinbarung zur Verschlechterung der Vergütung aller Beschäftigter in der CAP

Die Beschäftigten fordern daher die Geschäftsführungen von CIS und CAP auf, mit ver.di in Tarifverhandlungen zu treten.

Quelle: https://frankfurt-am-main.verdi.de/themen/nachrichten/++co++d42ae3dc-dbcd-11ea-a1a2-001a4a160100, 12. August 2020