Buchmesse? Besser ohne Nazis!

erstellt von OAT Frankfurt — zuletzt geändert 2021-10-21T11:24:07+02:00
Dieses Jahr findet die Frankfurter Buchmesse wieder in Präsenz statt, und wie auch schon in den letzten Jahren zuvor wird rechten Verlagen hier eine Bühne geboten.

Der Börsenverein des deutschen Buchhandels, Veranstalter der Buchmesse, hat also nicht aus den zahlreichen Protesten der vergangenen Jahre gelernt. In den letzten Jahren war es zu antifaschistischem Protest auf der Buchmesse gekommen, als dort Faschisten wie Björn Höcke offen auftreten konnten. Danach distanzierten sich die Veranstalter*innen zwar verbal von rechten Verlagen, trotzdem können auch dieses Mal die Besucher*innen wieder einige rechte Verlage mit einem Stand auf der Buchmesse finden.

Das Verhalten der Organisator*innen hat sich also in keinem Stück verändert und zeigt, wie einfach es Rechten gemacht wird ihre Hetze zu verbreiten.

Der Ahriman-Verlag beispielsweise bezeichnet sich selbst zwar als links, verlegt gleichzeitig aber verschwörungsideologische Bücher über Fluchtmigration, in denen von angeblichen „Rapefugees“ die Rede ist. Weiter bedient sich der Verlag Begriffen wie „Endsieg“, „Rasse“, oder der antisemitischen Idee einer „Soros-Verschwörung“. Der Verlag spricht von „Panikmache“ in Bezug auf die Corona-Pandemie und will so insbesondere Corona-Leugner*innen ansprechen.

Die selbsternannten „Neurechten“ um Götz Kubitschek und die neofaschistische „Identitäre Bewegung“ dürfen sich in diesem Jahr sogar über einen besonders prominenten Platz auf der Messe freuen. Die neofaschistischen Verlage Jungeuropa und Oikos bekamen einen Standplatz „mittendrin“, direkt neben der großen ZDF-Bühne. In den letzten Jahren hatten sie lediglich Standflächen in der hinterletzten Ecke der Buchmesse zugewiesen bekommen.

In diesem Jahr wird es Rechten und Faschisten also noch leichter als sonst gemacht, ihre Nazi- und Hetzpropaganda großflächig zu verbreiten.  Neonazistische Kader, rechtsintellektuelle Vordenker der „Nouvelle Droite“, rechtsesoterische Verschwörungsideolog*innen und andere werden in diesem Jahr auf der Frankfurter Buchmesse also ganz offen auftreten können.

Dass die Organisator*innen diese rechte Propagandaschau ermöglichen, stößt aber glücklicherweise auf energischen Widerspruch. So positionieren sich etwa die „Verlage gegen Rechts“ deutlich gegen die Normalisierung rechter Propaganda auf der Buchmesse.

Mal wieder bietet die Buchmesse den Rahmen, in dem rechte Ideologien ganz offen propagiert werden können. Rechte Verlage dürfen keinen Platz auf Frankfurter Buchmessen haben. Keine Bühne den Faschisten!

@oatfrankfurt 19.10.2021