Aktionswoche vom 2. bis 9. Mai zum Tag der Befreiung von Krieg und Faschismus

erstellt von Zusammen ev — zuletzt geändert 2015-05-02T00:17:26+02:00
Die ständigen Aufmärsche von Rassisten und Neonazis, die zunehmenden Angriffe auf Flüchtlinge und Migranten, die unzähligen Toten im Mittelmeer und die Politik der Aufrüstung und Kriegseinsätze machen 70 Jahre nach der Befreiung von Faschismus und Krieg deutlich: "Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch." (Bertolt Brecht) Das Durchsetzen von Rassisten-Aufmärschen und deren Propaganda ist immer ein Angriff auf die sozialen und demokratischen Rechte der Bevölkerung. Genau so wie der Krieg und die Milliarden teure Aufrüstung zu Lasten der Menschen hierzulande und besonders in den Ländern Afrikas und Asiens geht. Solidarität und Widerstand sind nötig. Deshalb rufen wir mit anderen Organisationen und Gruppen im Rahmen des 8. Mai-Bündnis zur Aktionswoche gegen Nazis und Krieg und zur Demonstration "Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg" auf.

Alle Veranstaltungen finden auf der Hauptwache statt.

Samstag 2. Mai 2015, 16:00 Uhr:
Ausstellungseröffnung

Zum 70. Jahrestag des 8. Mai zeigt das 8. Mai-Bündnis eine Ausstellung, die sich mit dem Themenkomplex Krieg und Faschismus beschäftigt. Zentrales Ereignis, das zur Ausstellung führte, war der Sturm von Neofaschisten auf ein Protest-Zeltlager und auf das Gewerkschaftshaus in der südukrainischen Stadt Odessa am 2. Mai 2014. Mehr als 50 Menschen wurden ermordet. Wie kam es zu dem Verbrechen, wer war beteiligt und was sind die Hintergründe? Dazu werden in der Ausstellung Fotos des Augenzeugen und Überlebenden, Oleg Muzijka gezeigt.
Auf weiteren Planen zeigt die Ausstellung Informationen zu Faschisten in der Ukraine und zum Hintergrund des Ukraine-Konflikts. Die aktuellen rassistischen Bewegungen und der historische Hintergrund des Faschismus in Deutschland werden auf zwei weiteren Planen behandelt.

Samstag, 2. Mai, 16:00 Uhr:
Unser 8. Mai? Der Tag der Befreiung und seine Bedeutung für die Arbeiterbewegung.
Referent: Peter Scherer, Historiker und lange Jahre Leiter der Zentralbibliothek der IG Metall.
Für die deutschen Eliten bleibt der 8. Mai ein Tag der Niederlage. Für die Arbeiterbewegung gingen dagegen 12 Jahre brutalster Unterdrückung zu Ende. Welche Lehren wurden aus Faschismus und Krieg gezogen? Wie stellt sich die Arbeiterbewegung gegen die neue Kriegspolitik und rechte Bewegung auf? Peter Scherer schildert Geschichte und Gegenwart des 8. Mai.

Samstag, 2. Mai, 18:00 Uhr:
Verfolgung, Terror, Mord - Zur Lage der Antifaschisten in der Ukraine.
Referent: Sergej Kirichuk, Koordinator der Organisation Borotba, zur Zeit im Exil.
Antifaschisten und Kommunisten werden in der Ukraine seit dem Putsch vom Februar 2014 verfolgt. Aktivisten wurden gefoltert und ermordet. Sergej Kirichuk ist Gründungsmitglied der antifaschistischen und kommunistischen Organisation „Borotba“.

Samstag, 2. Mai, 20:00 Uhr:
„Lauffeuer“ - Filmaufnahmen und Hintergründe zum Massaker von Odessa.
Dokumentarfilm zum Massaker von Odessa „Lauffeuer“ von leftivision. Am 2. Mai kamen bei einem Angriff von Neonazis auf das Gewerkschaftshaus in Odessa zwischen 40 und 80 Menschen ums Leben. Dieses Massaker fand hierzulande kaum Aufmerksamkeit. Der Film „Lauffeuer“ zeigt Originalaufnahmen vom 2. Mai und beleuchtet die Hintergründe der Täter.

Sonntag, 3. Mai, 19:00:
Antifa heißt Luftangriff“ - zur Situation der antifaschistischen Bewegung.
Referentin: Susann Witt-Stahl, Journalistin und Herausgeberin des Buches „Antifa heißt Luftangriff - Regression einer revolutionären Bewegung“
Antifaschisten, die sich auf die Seite der NATO stellen? Eine Antifa, die nicht antimilitaristisch ist? Und warum steht das im krassen Widerspruch zu den Grundprinzipen der antifaschistischen Aktion? Susann Witt-Stahl wartet mit eindeutigen Antworten auf.

Montag, 4. Mai:
Anti-Pegida-Protest
H. Munds “Freie Bürger für Deutschland” bleiben bei ihrer Androhung, sich am Montag um 18:30 Uhr auf dem Römerberg  sehen zu lassen.

Dienstag, 5. Mai, 19:30:
Neonazis? Rechtspopulisten? Wutbürger? Analyse der neu-rechten Bewegungen. 
Referent: Markus Bernhardt, Autor und antifaschistischer Aktivist.
Viele Medien bezeichnen sie als „Islamkritiker“ und „Rechtspopulisten“, dabei stehen an ihrer Spitze NPD-Kader, „Freie Kameradschaften“ und andere neonazistische Kräfte. Mit was haben wir es bei Pegida, Hogesa, etc. zu tun und worin besteht deren neue Qualität im Vergleich zur bisherigen neofaschistischen Bewegung? Markus Bernhardt verschafft einen Überblick und Einblick.

Mittwoch, 6. Mai, 20:00:
Konfrontative Ostpolitik - Deutschlands Rolle in der Ukraine.
Referent: Andrej Hunko, Bundestagsabgeordneter der Partei DIE LINKE
Auslöser des Ukraine-Konflikts war das EU-Assoziierungsabkommen, das die Ukraine vor die Wahl „Russland oder EU“ stellte und das Land zerriss. In den osteuropäischen Staaten werden NATO-Soldaten stationiert und Manöver abgehalten. Die Bundesrepublik ist Teil der konfrontativen Politik gegenüber Russland. Wohin führt diese Politik und welche Folgen hat sie für die Ukraine? Der Bundestagsabgeordnete Andrej Hunko (DIE LINKE) reist regelmäßig in die Ukraine.

Donnerstag, 7. Mai, 19:30:
Der Weg der Ukraine in den Bürgerkrieg.
Referent: Reinhard Lauterbach, Journalist und Autor
Wie kam es zu den Protesten auf dem Maiden und zum Sturz der ukrainischen Regierung? Welche Konflikte gibt es im Land und welche Rolle spielt der Einfluss der Großmächte EU, USA und Russland? Welche Geschichte haben die Ukraine und ihre Beziehungen zu Russland? Reinhard Lauterbach schildert faktenreich die Geschichte und Gegenwart der Ukraine und gibt Einblick in Ablauf und Protagonisten der aktuellen Ereignisse.

Freitag, 8. Mai, 18:30:
Demonstration „Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus“
18:30 vom Kaisersack/Hbf zum Römer zum Fest der VVN/BdA zum Tag der Befreiung

Samstag, 9. Mai, ab 16:00:
Kundgebung gegen Nazis und Krieg
mit Derbst One, S.Castro und Kaveh