AgR-Rückblick: Bundesweiter AfD-Aktionstag: Ein Reinfall – in Wiesbaden und anderswo!

erstellt von Aufstehen gegen Rassismus RheinMain — zuletzt geändert 2022-03-13T15:42:52+01:00
Der AfD-Aktionstag stand unter der Parole "Für freie Impfentscheidung und gegen die Impfpflicht." Die AfD betreibt jedoch seit zwei Jahren nicht ansatzweise Aufklärung über eine "freie Impfentscheidung".

Sie versucht die Ängste der Menschen für ihre rassistischen und menschenfeindlichen Ziele zu gewinnen, zu instrumentalisieren und zu missbrauchen. Es war bereits im Vorfeld klar auszumachen, dass die AfD lediglich versuchte, sich mit ihrem Aktionstag an die Spitze der "Querdenken"-Bewegung zu stellen.

Der AfD-Aktionstag war jedoch nur als Reinfall zu bezeichnen. Ganz offenbar hatten weder die Inhalte noch die angereisten AfD-Spitzen Curio, Steinbach, Lichert und Lambrou als "Zugpferde" gegriffen. Trotz massiver Plakatierung, Bühne, mehrerer Zelte, Luftballons und Herzchen-Schildern brachte die AfD an diesem Samstagnachmittag maximal 250 Besucher*innen in den Reisingeranlagen zusammen.

Aktive von  AgR RheinMain werden an diesem Tag nach Wiesbaden gefahren, um sich dem AfD-Aktionstag mit klaren Botschaften entgegenzustellen. Sie waren der Einladung der jungen Wiesbadener Antifa-Gruppe gefolgt, die eine Gegenaktion in der Nähe des Hauptbahnhofs angemeldet hatte. Nach Rücksprache mit der Polizei und dem Ordnungsamt vor Ort durften die VVN-BdA und die Omas gegen Rechts zwar ihre Infostände aufbauen, aber keine Materialien verteilen. Es durften auch keine Transparente aufgehängt werden. Die öffentliche Reichweite ihrer Proteste und Redebeiträge war somit begrenzt.

Die AfD hatte den bundesweiten Aktionstag in mindestens 10 Städten mit großem Aufwand finanziert und organisiert. Insgesamt konnte sie jedoch nur in 9 Städten etwas mehr als 2000 Menschen hinter ihren Fahnen auf die Straße bringen. In fast allen Städten gab es Gegenkundgebungen, die teilweise größer waren als die AfD-Aktionen.

In Reutlingen beispielsweise gab es am gleichen Tag später eine Querdenker-Demo mit 3500 Teilnehmer*innen, unter die sich auch einige AfD-Anhänger*innen mischten, erkennbar an den roten Herzschildern, die die Partei für den Aktionstag hatte anfertigen lassen. Angesichts des gut organisierten Gegenprotests von etwa 500 Menschen, sah sich der Veranstalter Kevin Brügmann gezwungen, sich von der AfD zu distanzieren. Das Beispiel Reutlingen zeigt, dass es der AfD mit ihrem Aktionstag nicht gelungen ist, sich als der politische Arm der QD-Bewegung zu profilieren.

aus: Newsletter AgR RheinMain - KW 10/2022