24. März 1945 - Todesmarsch aus dem KZ "Katzbach"

erstellt von LAGG e.V. — zuletzt geändert 2021-03-23T12:09:44+01:00
Im 76. Jahr nach Auflösung des KZs in den Adlerwerken gibt es Hoffnung auf eine Gedenkstätte

Unsere Kundgebung zum 76. Jahrestags des Todesmarsches aus dem KZ "Katzbach" in den Adlerwerken Frankfurt/Main wird erneut eine virtuelle Kundgebung sein. Der Verein LAGG - Leben und Arbeiten in Gallus und Griesheim e.V. hofft jedoch, dass am 77. Jahrestag nicht nur eine Präsenzveranstaltung möglich sein wird, sondern dann auch die Lern- und Gedenkstätte am historischen Ort, den ehemaligen Adlerwerken, endlich Realität geworden sein wird.

Deshalb gehen die Beiträge der virtuellen Kundgebung u.a. auf die Gedenkstätte ein. Sie ist jetzt von der Stadt beschlossen, ebenso wie eine Anschubfinanzierung für Konzept und Ausstellung und die Miete für 10 Jahre.

Es sprechen Mitglieder des LAGG; Horst Koch-Panzner, Vorsitzender des Fördervereins für die Errichtung einer Gedenk- und Bildungsstätte KZ Katzbach in den Adlerwerken und zur Zwangsarbeit in Frankfurt am Main e.V.; Thomas Altmeyer, wissenschaftlicher Leiter des Studienkreises Deutscher Widerstand 1933 - 1945. Er erstellt das Ausstellungskonzept. Außerdem gibt es einen Videobeitrag von Barbara Lange. Sie ist Mitglied im Vorstand des Fördervereins der Polnischen Schule Eschborn bei Frankfurt/Main e.V.

Dank der von der Stadt finanzierten aktuellen Forschungsarbeit von Dr. Andrea Rudorff kennen wir jetzt alle Namen der 1616 damaligen KZ-Häftlinge, samt Geburtsdatum, Geburtsort und teilweise auch Beruf. Es waren in der großen Mehrheit Menschen polnischer Herkunft, Teilnehmer am gescheiterten Warschauer Aufstand von 1944. Sie wurden in die großen Konzentrationslager transportiert und dort von Dr. Franz Engelmann, leitender Angestellter der Adlerwerke, persönlich für das KZ "Katzbach" ausgesucht.

Die Liste aller ehemaligen KZ-Häftlinge ist ebenfalls Bestandteil der virtuellen Kundgebung und kann auch als Datei heruntergeladen werden.

Von der Bildungs- und Gedenkstätte verspricht sich der Verein LAGG, dass diese dunkle Geschichte zum festen Bestandteil der Erinnerung der Frankfurter*innen wird. Die wichtige Arbeit mit Jugendlichen und Schulklassen wird dazu beitragen, Konsequenzen nationalistischer und rassistischer Ideologie und Politik bewusst zu machen. Wie der ehemalige Häftling des KZs "Katzbach", Wladyslaw Jarocki 2004 sagte: "Ich bin mir nicht so sicher, ob etwas Ähnliches nicht wieder mal irgendwo passieren könnte. So etwas beginnt immer banal. Auch in einem vereinten Europa muss man darauf Acht geben. Wichtig ist, dass die Jugend etwas von den Grausamkeiten des letzten Krieges erfährt... "

Adresse der Kundgebungsseite: kz-adlerwerke.de/2021

Die Seite wird am 24. März, dem Jahrestag des Todesmarsches um 18 Uhr freigeschaltet.