„20 Jahre NATO-Krieg in Afghanistan – eine vorläufige Bilanz“

erstellt von Friedens- und Zukunftswerkstatt Frankfurt — zuletzt geändert 2021-09-15T10:00:33+01:00
Konferenz der Friedensbewegung am 31. Oktober 2021 in Frankfurt am Main. Wir werden uns mit den Motiven der internationalen und afghanischen Akteure sowie mit den Schlussfolgerun­gen für die deutsche Außen- und „Verteidigungs“-Politik beschäftigen. Welche Handlungsoptionen kann die Friedensbewegung entwickeln, um weitere Desaster dieser Art zu verhindern?

Nach Abzug der NATO-Interventionstruppen ziehen wir ein Resümee: Schätzungen des „Costs of War“-Projekt an der Boston University gehen von mindestens 243.000 Todesopfern in Afghanistan und Pakistan aus – weit überwiegend unter der Bevölkerung. Die Zahl der indirekten Opfer liegt nach ihrer Einschätzung um ein Vielfaches höher. Millionen von Menschen wurden zu Flüchtlingen im eigenen Land, und unter den Geflohenen, die bis Europa gelangt sind, stellen Afghaninnen und Afghanen die zweitgrößte Gruppe. Im Land selber haben laut UNICEF 41 Prozent der Kinder unter fünf Jahren nicht genug zu essen, sauberes Trinkwasser steht im Schnitt weniger als 40 Prozent der Menschen zur Verfügung.

Afghanistan zeigt in besonders drastischer Weise, wie weit das militärische Verständnis von „Sicherheitspolitik“ von den elementaren menschlichen Sicherheitsbedürfnissen abweicht, wie wenig den globalen Machtstrategen an Ernährungssicherheit, an einer sicheren Umge­bung für das Aufwachsen der Kinder, an der Sicherung einer intakten Umwelt gelegen ist

Bei unserer Konferenz werden wir uns mit diesen Opferzahlen beschäftigen, aber auch mit den Motiven der internationalen und afghanischen Akteure sowie mit den Schlussfolgerun­gen für die deutsche Außen- und „Verteidigungs“-Politik.
Welche Handlungsoptionen kann die Friedensbewegung entwickeln, um weitere Desaster dieser Art zu verhindern?

Referent*innen:
Mit Matin Baraki (deutsch-afghanischer Politologe), Emran Feroz (afghanisch-österreichi­scher Journalist und Autor, angefragt), Joachim Guilliard (Publizist und Autor), Claudia Haydt (Informationsstelle Militarisierung),  Lisa Ling und  Cian Westmoreland (US-Veteran*innen, Whistleblower), Prof. Dr. Norman Paech (Völkerrechtler), Karim Popal (Rechtsanwalt und Anwalt der Angehörigen der Kundus-Opfer), Prof. Dr. Sabine Schiffer (Medienwissenschaft­lerin), Friederike Stahlmann (Sozialwissenschaftlerin) sowie vielen weiteren Referent*innen

Grußworte: Malalai Joya (afghanische Politikerin), Christa Lörcher (Ex-MdB, stimmte als einzige Sozialdemokratin gegen den Bundeswehreinsatz in Afghanistan)

Veranstalter*innen:
Attac-AG Globalisierung & Krieg; Friedens- und Zukunftswerkstatt Frankfurt; pax christi Rottenburg-Stuttgart; Bundesausschuss Friedensratschlag; Internationale Ärzt*innen für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW); Naturwissenschaftlerinitiative Verantwortung für Frieden und Zukunftsfähigkeit; DFG-VK Gruppe Frankfurt; Drohnen-Kampagne

Pressemitteilung 14.09.2021