Tarifkonflikt bei IT-Dienstleister spitzt sich zu: Beschäftigte empört über niedriges Angebot!

erstellt von IG Metall Frankfurt — zuletzt geändert 2023-03-30T15:04:29+02:00
Für den 3. April wird die Gewerkschaft ab 11:00 Uhr zu einer erneuten Protestaktion am Standort von Unify im Squaire am Frankfurter Flughafen aufrufen.

Die Beschäftigten von Unify einer Tochter des IT Dienstleisters Atos fordern eine Inflationsausgleichprämie in Höhe von 3000 Euro für die Jahre 2023 und 2024, denn auch sie leiden unter dem enormen Preisanstieg. Zwar sollen die Beschäftigten ab Juli 2023 die gleiche Tariferhöhung wie in der Metall- und Elektroindustrie bekommen, aber einen wesentlichen Teil des Tarifabschlusses wollen die Arbeitgeber ihrer Belegschaft verweigern: die Zahlung der für die MuE-Industrie ausgehandelten Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 2x 1500 Euro. Die Chefs der Unternehmen s+c, Unify und Bull (alle ATOS-Konzern) verweigern gemeinsam mit dem zuständigen Arbeitgeberverband Metall-NRW ihren Beschäftigten diese Zahlung unter anderem mit dem Hinweis, dass auf die Tabellenerhöhung und die Kosten für die Unternehmen durch die Margen verringert würden. Deshalb hat die IG Metall die Forderung nach 3000 Euro für die Beschäftigten gestellt und zu Verhandlungen aufgefordert.

Nachdem die Arbeitgeber in der ersten Verhandlung die Zahlung einer Inflationsprämie ausgeschlossen hatten, haben sie in der zweiten Verhandlung ein Angebot vorgelegt. Die Arbeitgeber boten die Zahlungen einer IAP in Höhe von 500 Euro. „Das haben die Beschäftigten als völlig unzureichend abgelehnt. Die Beschäftigten waren regelrecht sauer über dieses Minimal-Angebot”, so Christian Egner, der zuständige Gewerkschaftssekretär, über die Stimmung aus der anschließenden Mitgliederversammlung, in der das Verhandlungsteam über den Stand der Gespräche berichtete.

Egner weiter: „Wir sitzen da einer regelrechten Verweigerungsfront gegenüber, welche die Lage und Bedarfe ihrer Belegschaft völlig ignoriert.“

Zum Hintergrund:
Bull, Science + Computing (s+c) und Unify sind Unternehmen des französischen ATOS-Konzerns. Sie unterliegen dem bundesweit gültigen Branchentarifvertrag für die IT Dienstleistungsbranche, den die IG Metall mit dem Arbeitgeberverband Metall NRW abgeschlossen hat. Dieser Tarifvertrag sieht die Übernahme der Tariferhöhungen der Metall- und Elektroindustrie vor. In den letzten Jahren sind bereits mehrere Einmalzahlungen aus der Metall- und Elektroindustrie nicht für die IT-Dienstleistungsbranche übernommen worden. Für die Jahre 2023 und 2024 sollen die aktuellen Entgelterhöhungen übernommen werden, allerdings ohne die für die MuE ebenfalls gezahlte IAP in Höhe von 2 mal 1500 Euro. Der aktuelle Konflikt hat sich an der Weigerung der Arbeitgeberseite zur Zahlung der Inflationsausgleichsprämie entzündet. Die IG Metall strebt die Übernahme aus der Metall- und Elektroindustrie an und hat die Forderung in Höhe von 3000 Euro erhoben. Mittlerweile haben zwei Verhandlungen stattgefunden. An allen Standorten haben mehrere Aktionen stattgefunden.

Pressemitteilung 28.3.2023